Chance und Verantwortung: Erzieher, ein Beruf mit Zukunft. Die Fachschulen für Sozialwesen beziehungsweise Sozialpädagogik bieten am 28. Januar einen Info-Tag über die Ausbildung.
Königsfeld - Chance und Verantwortung: Erzieher, ein Beruf mit Zukunft. Die Fachschulen für Sozialwesen beziehungsweise Sozialpädagogik bieten am Samstag, 28. Januar, einen Info-Tag über die Ausbildung.
Allein in Baden-Württemberg ist die Zahl der Erzieherstellen laut Bundesagentur für Arbeit von 2020 bis April 2022 um 13 Prozent gestiegen. Wer eine entsprechende Ausbildung hat, braucht sich also um fehlende berufliche Perspektiven keine Sorgen zu machen. Aber das ist nur einer der Gründe, weshalb sich junge Menschen für diesen Beruf entscheiden.
Praktika im Ausland
"Ich finde es cool, Kinder in ihrer Entwicklung zu prägen", sagt Jule Leicht. "Es ist eine Chance, aber auch eine große Verantwortung." Als sich die junge Rottweilerin nach ihrem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) für eine Ausbildung zur Erzieherin entschieden hatte, ist sie bewusst an die Fachschule für Sozialpädagogik nach Königsfeld gegangen.
An den Zinzendorfschulen können Auszubildende eines der verpflichtenden Praktika im Ausland absolvieren. Möglich ist dies durch das Bildungsprogramm Erasmus+ der Europäischen Kommission. Die Teilnehmer werden dabei organisatorisch und finanziell unterstützt und haben die Wahl zwischen verschiedenen europäischen Ländern von Spanien und Italien über skandinavische Länder bis nach Osteuropa.
Jule arbeitete sechs Wochen in der Kinderkrippe der Deutschen Schule in Bukarest. "Obwohl dort nach deutschen Lehrplänen unterrichtet wird, war es spannend zu sehen, wie diese in einem anderen Kulturkreis umgesetzt werden", sagt Jule. Sie hat schnell Anschluss gefunden und konnte sich in ihrer Freizeit gut auf Englisch verständigen.
Verschiedene Berufe kennengelernt
Marie-Kristin Kilzer aus derselben Klasse der Fachschule hatte zuvor eine andere Ausbildung begonnen. "Nach der Schule habe ich ein FSJ gemacht, in dem ich verschiedene Berufe kennenlernen durfte", sagt sie. Darunter war auch ein Praktikum an einer Schule mit behinderten Kindern. "Dabei wurde mir klar, dass es genau das ist, was ich mein Arbeitsleben lang tun möchte."
Zwischenzeitich hatte sie jedoch die Zusage für eine kaufmännische Ausbildung bekommen und diese begonnen. Das Praktikum mit den Kindern ist ihr jedoch so lange nicht mehr aus dem Kopf gegangen, bis sie die Lehre nach zwei Jahren vorzeitig abbrach und sich nach einer Ausbildung im Erzieherbereich umsah. Schließlich kam sie nach Königsfeld, weil ihr die Fachschulen von mehreren Seiten empfohlen worden waren.
Arbeit kann viel bewirken
Gerne würde sie später mit körperbehinderten Kindern arbeiten. "Von ihnen erfährt man so viel Liebe und Wertschätzung", sagt Marie. Außerdem gefällt ihr, welch große Fortschritte ihre Arbeit bei den Kindern bewirken kann. Seit sie die Fachschule für Sozialpädagogik besucht, kann sie sich aber auch vorstellen, in einer regulären Kindertagesstätte zu arbeiten. "Durch die Praktika konnte ich verschiedene Arbeitsplätze und die Arbeit mit verschiedenen Altersgruppen kennenlernen."
Beide sind froh, sich für die Ausbildung entschieden zu haben und fühlen sich in ihrer Klasse sehr wohl. "Es ist eine tolle Klassengemeinschaft", sind sich Jule und Marie einig. "Wir sind ein gutes Team."