Der 20. Geburtstag des „Mittwochcafé“ wurde am Sonntag unter großem Anteil der älteren Bevölkerung im Vinzenz-Härle-Saal gefeiert. Foto: Klaus Ranft

Seit 20 Jahren prägen sie am Mittwochnachmittag zumindest bei gutem Wetter mit ihren Rollstühlen, Rollatoren und auch zu Fuß das Ortsbild, oder verbringen mit ihren Helfern einen gemütlichen Nachmittag bei Spiel, Gesang und Unterhaltung.

Zumindest die Einheimischen wissen, wer da unterwegs ist: Es ist die Betreuungsgruppe für ältere und auch demenzkranke Menschen, im Volksmund auch „Mittwochscafé“ genannt.

 

Zusammen mit vielen älteren Menschen aus dem Ort feierte die Gruppe am Sonntagnachmittag im Vinzenz-Härle-Saal mit einem kleinen, handgestrickten Programm ihren 20. Geburtstag. Unterstützt wurde sie dabei von „TreSoKa“, (Treffpunkt – Sonntagkaffee) einer Gruppe der katholischen Kirchengemeinde, die acht Mal im Jahr Sonntagnachmittags für eine reichhaltige Kaffeetafel unter der Heilig-Geist-Kirche sorgt.

Sozialpädagogin Barbara Raff, die das Mittwochscafé seit 2005 leitet, erinnerte daran, dass man in den vergangenen 20 Jahren wohl über 100 Gäste begrüßt und mit Kaffee und Kuchen verwöhnt habe. Viele davon seien dieser Einrichtung über viele Jahre hinweg treu geblieben. Es habe ihnen einfach beim Singen, Spielen und Zusammensein gefallen.

Dank an zahlreiche Mitwirkende und Unterstützer

Dank für die Unterstützung zollte sie den Kirchengemeinden, der Gemeinde Ergenzingen, dem Elisabethenverein und der Sozialstation, aber auch dem Akkordeonvirtuosen Norbert Geis und seinen Bandmitgliedern und der Clownfrau Heidi Härter-Schnaidt, die immer unentgeltlich auftraten.

Alfons Urban, Zeitzeuge und damals stellvertretender Vorsitzender des Elisabethenvereins erinnerte an den März des Jahres 2005. Damals hatte auch nach Befürwortung des katholischen Kirchengemeinderates der Elisabethenverein unter der Federführung von Ingeborg Neef grünes Licht für einen Kooperationsvertrag in Sachen „Betreuungsgruppe“ mit der Sozialstation Rottenburg gegeben.

Sozusagen als Gründungsgeschenk übernahm damals der Elisabethenverein für zwölf Monate den Eigenanteil, den eigentlich die Gruppenmitglieder hätten berappen müssen. Im September 2005 gab es dann einen ersten Termin mit Barbara Raff, die diese Gruppe bis heute leitet. Dafür durften Raff und ihr Team Urbans besonderen Dank entgegennehmen.

Träger des Mittwochscafé in Ergenzingen sind die Sozialstation Rottenburg und der Elisabethenverein Ergenzingen. Finanziell gefördert durch das Land Baden – Württemberg, die Pflegekassen, dem Landkreis Tübingen und der Gemeinde Ergenzingen. Offen ist diese Einrichtung für alle Menschen aus Ergenzingen und der näheren Umgebung, jeweils Mittwochs von 14 bis 17 Uhr. Der Unkostenbeitrag von zwölf Euro kann ab Pflegegrad 1 von der Pflegekasse erstattet werden. Ein Fahrdienst ist nach Rücksprache fast immer möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen beschränkt. Derzeit gibt es noch freie Plätze.

Ziel ist es, den Besuchern regelmäßige Kontakte zu ermöglichen, ein respektvolles und wertschätzendes Zusammensein zu ermöglichen, Isolation und Einsamkeit entgegenzuwirken, aber auch Familienmitglieder zu entlasten.

Aktivitäten orientieren sich an den Besuchern

Die angebotenen Aktivitäten orientieren sich an den Fähigkeiten, Wünschen, aber auch an der Biografie der Besucher. Unterstützt wird Barbara Raff, durch die fünf ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Monika Nisch, Elke Braun, Manuela Calabretti, Rita Michel und Erika Baur.

Wer Näheres wissen, oder sich zum Mittwochscafé anmelden möchte, kann Kontakt zu Barbara Raff aufnehmen, Telefon: 07071/78525, E-Mail: b.raff@posteo.de.