Mehrere Graffiti Workshops veranstaltet der Jugendförderverein Zollernalbkreis dieses Jahr. Foto: Jugendförderverein Zollernalbkreis

Insgesamt drei solcher Angebote soll es bis Ende des Jahres geben. Organisiert werden die Kurse vom Jugendförderverein Zollernalbkreis.

Neu aufgestellte Bauzäune um Grundstücke deuten in der Regel auf die Vorbereitung einer Baustelle hin.

 

Dass es mit den acht stabil verankerten Bauzaunelementen, die seit kurzem den Garten der Geschäftsstelle des Jugendförderverein Zollernalbkreis (Jufö) in Balingen umgeben, etwas anderes auf sich hat, zeigte sich jedoch schnell, als einige der Elemente mit weißen Planen bespannt wurden.

In den Pfingstferien ging’s dann richtig bunt her: Jugendliche – geschützt mit Maske und Handschuhen – nahmen sich mit zischenden Spraydosen in der Hand die weißen Flächen vor.

„Das ist der erste von drei geplanten Graffiti Workshops, die wir in Kooperation mit dem Jugendhaus Balingen machen“, erzählt Michi Frommer, Sozialpädagoge beim Jugendförderverein.

1985 gegründet

Anlass ist das 40-jährige Jubiläum des kleinen freien Trägers der Jugendhilfe, der sich seit seiner Gründung 1985 mit unterschiedlichsten Konzepten und Angeboten um „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ihre Familien in schwierigen Lebenslagen“ kümmert, wie es in der Satzung des gemeinnützigen Vereins steht.“

Das heiße auch, die jungen Menschen dort abzuholen, wo sie sind, ihre Interessen und ihre Stärken wahrzunehmen. „Sprayen ist und war schon immer ein typisch jugendspezifisches Ausdrucksmittel“, so Frommer.

Legaler Raum für Graffiti

Hierfür einen legalen Raum zu bieten, sei dem Jugendhilfeträger ein besonderes Anliegen gewesen. „Dann wird vielleicht auch nicht so häufig wild gesprayt“, hofft Frommer. „Gleichzeitig werden die Jugendlichen sensibilisiert, was erlaubt und was verboten ist“, ist er sich sicher.

Zu Beginn des Workshops machte Jan Beckmann, hauptamtlicher Mitarbeiter beim Jugendhaus Balingen, für die teilnehmenden Jugendlichen eine kleine Einführung in Techniken und Werkzeuge. Er sprayt in seiner Freizeit selbst sehr gerne und macht im Jugendhaus ab und zu Graffiti Projekte.

Unterstützung von der Reinhold-Beitlich-Stiftung

Neben Spezialsprays in allen Farben, liegt eine Vielzahl von „caps“, speziellen Aufsätzen für die Spraydosen, auf dem zentralen Arbeitstisch im Schatten bereit. „Für die Finanzierung der Materialien konnten wir bei der Reinhold-Beitlich-Stiftung dankenswerterweise ganz unbürokratisch eine Unterstützung bekommen“, freut sich Jürgen Buckenmaier, der gemeinsam mit Michi Frommer und dem Jufö-Beiratsmitglied Josef Huber das Projekt von langer Hand vorbereitet hat.

Weitere Workshops geplant

Das Wetter war perfekt. Die Jugendlichen waren voll konzentriert und begeistert dabei. „Das Projekt ist cool und wir haben viel gelernt heute. Zum Beispiel, dass es in Balingen Wände gibt, die besprüht werden dürfen“, stellte einer der jungen Künstler fest und erhielt viel Zustimmung von den anderen. Sie wollen bei den noch geplanten Workshops auf jeden Fall wieder dabei sein. Im Rahmen des Balinger Sommerferienprogramms findet am 8. August ein weiterer Workshop statt. Sollte der Andrang der jungen Künstler groß sein, findet der Dritte Workshop am 10. September statt.