Schüler dürfen in Zukunft mit der neuen Flatrate zu einem Preis das ganze Netz der VGC nutzen – nicht nur zu Schulzeiten. (Archivfoto) Foto: Fritsch

Die Zeiten von unterschiedlich teuren Schülermonatskarten sind im Kreis Calw ab dem neuen Schuljahr vorbei. Denn ab dann gibt es für Schüler eine Bus-Flatrate. Für einen Preis können Schüler dann sieben Tage die Woche immer und überall im Kreis Calw mit dem Bus unterwegs sein – und manchmal sogar Erwachsene mitnehmen.

Kreis Calw - Künftig können Schüler einen Monat lang für 41,50 Euro im gesamten VGC-Netz Bus und Bahn fahren – und das rund um die Uhr. Mit dieser guten Nachricht sind nun das Calwer Landratsamt und die Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw (VGC) an die Öffentlichkeit gegangen.

Der Calwer Kreistag hat beschlossen, dass der Eigenanteil an der Schülermonatskarte für alle Schüler im Landkreis, die zuschussberechtigt sind, ab dem Schuljahr 2021/2022 auf 41,50 Euro festgelegt wird – unabhängig von der Strecke, die zwischen Wohnung und Schule liegt. Gleichzeitig ist die Schülermonatskarte statt wie bisher zwölf nun 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche netzweit gültig. Bislang galten noch unterschiedliche Eigenanteile, die von der Entfernung, also von den Tarifzonen, abhängig waren.

Mit der Flatrate haben nicht nur die Schüler den Vorteil, das gesamte VGC-Netz schon vor 12 Uhr nutzen zu dürfen. Auch für die Eltern bringt es eine finanzielle Entlastung mit sich.

Bisher müssen sie für die Schülermonatskarte ihres Kindes monatlich zwischen 41,50 Euro und 58,50 Euro bezahlen, die Differenz zum Verkaufspreis übernahm der Landkreis als Zuschuss. Diese Staffelung entfällt mit dem neuen Schuljahr. Dann müssen sich Eltern generell nur noch mit 41,50 Euro an der Schülermonatskarte beteiligen – unabhängig davon, wie viele Tarifzonen zwischen Wohn- und Schulort liegen. Eltern von Schülern in Grundschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren müssen darüber hinaus weiterhin keinen Eigenanteil bezahlen.

Die dadurch entstehenden Mindereinnahmen trägt der Landkreis. Derzeit geht man beim Kreis von Mehr-Kosten von 380 000 Euro pro Jahr aus, die aus dem Kreishaushalt finanziert werden sollen.

"Schüler sind eine die größte ÖPNV-Nutzergruppen im Kreis Calw. Mit der einheitlichen Schüler-Flatrate möchten wir Bus und Bahn für diese Gruppe noch attraktiver machen. So kann der ÖPNV auch für andere Fahrten als dem Weg zur Schule genutzt werden", so Andreas Knörle, Dezernent für Infrastruktur im Landkreis Calw. "Hoffentlich wird es dann für die Schüler irgendwann zur Selbstverständlichkeit, mit dem Bus unterwegs zu sein", hofft Knörle.

Entlastung auch für Schulsekretariate

"Die Netzwirkung rund um die Uhr entlastet auch die Schulsekretariate", weiß Gisela Volz, Geschäftsführerin der Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw.

"Für schulübergreifenden Unterricht und Praktika braucht es jetzt keine Sonderregelungen, Aufkleber oder Extra-Fahrausweise mehr", ergänzt sie. "Wer eine Fahrkarte hat, kann alle Busse und Bahnen im Landkreis Calw nutzen und an Wochenenden sogar bis zu zwei Erwachsene mitnehmen."