Andrij Melnyk war acht Jahre ukrainische Botschafter in Deutschland. Foto: dpa/Christophe Gateau

Andrij Melnyk gibt seinen Posten als ukrainischer Botschafter in Deutschland ab und kehrt am Samstag nach Kiew zurück. Er kündigt aber an, die deutsche Politik weiter zu kommentieren.

Er war seit Beginn des Kriegs in der Ukraine eine laute und oft auch unbequeme Stimme in Deutschland. Nun verlässt Andrij Melnyk Deutschland am Samstag nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter. In Kiew wird er einen neuen Job im Außenministerium übernehmen.

Melnyk ist als Vizeaußenminister im Gespräch, die Regierung habe aber noch nicht abschließend darüber entschieden. „Deswegen bin ich selbst gespannt, was auf mich zukommt. Ich werde wahrscheinlich am Dienstag Präsident Selenskyj sehen. Und er würde mir dann hoffentlich persönlich sagen, wo er mich in seinem großen Team sieht.“ Für ihn sei nicht der Posten entscheidend, sondern was er wirklich erreichen könne.

Melnyk will weiter präsent bleiben

Melnyk will sich allerdings auch nach seiner Rückkehr nach Kiew mit Kommentaren in die deutsche Politik einmischen. Zwar wolle er seinem Nachfolger nicht in die Quere kommen und auch kein Ersatzbotschafter sein, sagte Melnyk vor seiner geplanten Abreise. „Aber ich kann nicht versprechen, dass ich die Klappe halten werde.“

Es könne schon sein, dass er „den einen oder anderen - auch scharfen - Kommentar abgebe, wenn ich sehe, dass etwas schief läuft in Deutschland, wenn es um die Unterstützung meiner Heimat geht“.