Am Dienstagabend wurde Gutmann in der Elzhalle in Wittenweier durch die dienstälteste Gemeinderätin Dagmar Frenk verpflichtet und vereidigt. Foto: Lehmann

Am Dienstag war es soweit: Marco Gutmann hatte seinen ersten offiziellen Arbeitstag als neuer Bürgermeister von Schwanau. Unsere Redaktion hat ihn in seinem neuen Büro besucht und gefragt, wie es ihm bei seinem Amtsstart erging.

Schwanau - "Sehr gut habe ich geschlafen", sagt Marco Gutmann, neuer Bürgermeister von Schwanau, am Morgen seines ersten offiziellen Arbeitstags. Nachdem er sich am Abend noch ein wenig auf den Tag – und die am Abend anstehende Vereidigung – vorbereitet hatte, habe er mit seiner Frau den Abend schön ausklingen lassen.

Der Start: Der erste Tag in der Schwanauer Verwaltung habe mit der nochmaligen persönlichen Vorstellung in den verschiedenen Büros der Mitarbeiter begonnen, ehe es dann zum ersten Pressegespräch mit unserer Redaktion ging.

Das Büro: Noch ist alles etwas steril im Raum des neuen Bürgermeisters. Das solle sich aber schon bald ändern, sagt er. "Die Wände haben einen neuen Anstrich erhalten, Pflanzen und Bilder werden noch folgen", sagt Gutmann.

Der Tagesablauf: Nach den Pressegesprächen werde es einen kleinen Umtrunk mit den Mitarbeitern geben. Außerdem gebe es bereits jetzt schon Themen, die bearbeitet werden wollen: "Der Haushalt für das kommende Jahr und die Kindergartenbedarfsplanung sind Themen, die nicht mehr warten können", sagt der Rathauschef. Am Montagabend steht dann außerdem noch seine Vereidigung an (siehe Info).

Die Prioritäten: Neben dem Haushalt und der Kinderbetreuung beschäftige Schwanau auch der ÖPNV, die Mobilität, die Energie- und die Flüchtlingskrise sowie die ärztliche Versorgung. Zunächst einmal gelte es aber, so Gutmann, eine gute Basis zu schaffen. "Ich bin ein Teamplayer und der Meinung, dass man nur gemeinsam die Projekte gut umsetzen kann. Wir müssen an einem Strang ziehen und ich hoffe, dass Schwanau sich weiterhin gemeinsam den Herausforderungen stellt." Ein offen und ehrlicher Umgang miteinander sei ihm wichtig.

Der Blick zurück: Dass die Bürgermeisterwahl in Schwanau außergewöhnlich war, ist nicht von der Hand zu weißen. Auf dieses Kapitel wolle Gutmann aber gar nicht mehr detailliert eingehen. Kurz sagt er: "Es hätte jede andere Gemeinde auch treffen können." Er habe sich voll und ganz auf seinen Wahlkampf fokussiert, war täglich bis zu 16 Stunden in Schwanau unterwegs, um so viele Menschen wie möglich kennenzulernen. "Zuhören, was die Menschen bewegt, das ist das A und O." Dass er damit die Bürger für sich gewonnen hat, spiegelte sich letztlich in seinem Wahlergebnis wider – rund 57 Prozent der Stimmen hatte er am 14. August einholen können. Mit einem weinenden Auge habe er seinen nun ehemaligen Arbeitgeber, die Printus Gruppe, verlassen. "Es war am vergangenen Freitag ein komisches Gefühl das Gebäude in Offenburg zu verlassen. "13 Jahre lang habe ich dort 100 Prozent gegeben." In diesem Zuge dankte er nochmals seinem ehemaligen Arbeitgeber, der es ihm letztlich ermöglichte, bereits im Oktober den Chefsessel in Schwanau einnehmen zu können.

Der Blick nach vorne: "Spannende Wochen stehen vor mir", sagt Gutmann. Er freue sich ungemein, als Bürgermeister die Zukunft der Gemeinde Schwanau mitgestalten zu dürfen. Mit Respekt und Demut gehe er das Amt an. Ängste habe er keine, aber er wisse um die großen Herausforderungen, die bevorstehen.

Der Wohnort: Ein Umzug nach Schwanau ist weiterhin erst einmal nicht angedacht. "Das Amt hat vortritt", sagt er. Es wäre seiner Meinung nach kontraproduktiv, sich in den neuen Job einfinden zu wollen und gleichzeitig einen Umzug managen zu müssen. "Ausgeschlossen wird es natürlich nicht – aber zwanghaft umziehen, nein." Zumal Hohberg "nicht aus der Welt ist."

Marco Gutmann wird vereidigt

Ein letztes Mal eröffnete der Bürgermeisterstellvertreter Patrick Fertig als Sitzungsleiter die Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, bei der Marco Gutmann als neuer Bürgermeister verpflichtet wurde. Unter den Gästen waren die Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner und Yannick Bury, ebenso wie der erste Landesbeamte Nicolas Stoermer. Auch Gutmanns Vorgänger Wolfgang Brucker ließ es sich nicht nehmen, bei der Verpflichtung dabei zu sein. Hinzu kamen neben Bürgermeisterkollegen aus dem Umland auch Vertreter der örtlichen Kirchen sowie der Feuerwehr. Die Verpflichtung oblag der dienstältesten Gemeinderätin Dagmar Frenk, die Gutmann nicht nur den Amtseid abnahm, was Voraussetzung für den Eintritt in das Beamtenverhältnis ist, sondern Gutmann auch auf die gewissenhafte Erfüllung seines Amtes verpflichtete. In seiner Amtszeit wird Gutmann drei Gemeinderatsperioden mitbekommen, wie Frenk betonte. So habe Gutmann einiges an Wechsel und an Veränderungen vor sich. Letztlich legte Frenk ihm die Amtskette an – und legte ihn somit "an die Kette". Die Amtskette könne, so Dagmar Frenk, auch anders gedeutet werden, nämlich als Zeichen der Ewigkeit und Liebe zum Bürgermeisterberuf. Unsere Redation wird in der folgenden Ausgabe detailliert über den Abend der Vereidigung berichten.