So schnell wird der Ball wohl nicht mehr rollen. (Symbolfoto) Foto: daykung/ Shutterstock

Bis Mittwoch heißt es warten, was beraten wird. Edgar Pakai: "Das ist eine Pandemie, die nicht einfach weggewischt werden kann."

Die Entscheidung, wie die Strategie in Sachen Corona für die kommenden Wochen aussehen soll, fällt nun erst am 25. November, wenn sich die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten. Denn erst soll noch abgewartet werden, wie sich die Lage entwickelt. Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat deshalb auch seine Entscheidung, wie im Amateurfußball vorgegangen werden soll, vertagt.

"Es hängt alles vom Gespräch der Ministerpräsidenten ab. Erst dann können wir sagen, ob im Dezember noch ein oder zwei Spiele stattfinden", sagt der Bezirksvorsitzende Edgar Pakai. Pakai sitzt selber im Beirat des WFV, der sich über das weitere Vorgehen beraten wird. "Wir treffen uns zu Videokonferenzen, anders ist das derzeit ja auch nicht möglich." Einen Ausblick kann und will er sich in dieser Sache auch nicht erlauben.

"Das ist eine Pandemie, die nicht einfach weggewischt werden kann. Wir müssen uns an die Gesetzmäßigkeiten halten und als Verband haben wir eine Verantwortung." Damit dürfe nicht leichtfertig umgegangen werden, so der Bezirksvorsitzende. Für "bemerkenswert" halte er dennoch das Ausscheren des südbadischen Fußballverbands, der vor einigen Tagen bereits eine vorgezogene Winterpause bekannt gab.

Auch Martin Stede, Bezirksspielleiter, will nicht vorgreifen, bevor es konkrete Vorgaben vom Verband gibt, aber er hat deutliche Zweifel daran, ob im Dezember der Spielbetrieb noch mal wieder aufgenommen wird. "Stand jetzt würde ab dem 1. Dezember wieder gespielt werden dürfen, dann bräuchten die Mannschaften aber 14 Tage Vorlaufzeit, um wieder trainieren zu können und das würde heißen, dass noch ein Spiel vor Weihnachten möglich wäre – und das können wir ja knicken."

Allerdings betont Stede auch, dass rein theoretisch jeder mögliche Spieltag genutzt werden sollte. Aber Stede nüchtern: "Die Infektionszahlen sind eher unverändert. Da würde man ja einen Teufel tun, vor Weihnachten wieder zu viel zu lockern. Wenn dann wird es eher noch zu Verschärfungen kommen", schätzt Stede die Lage ein. Von vorschnellen Aktionismus hält Stede in der derzeitigen Situation jedoch nichts. So hat beispielsweise der Bezirk Schwarzwald herausgegeben, dass sie im Dezember nicht mehr spielen werden.

Zwar sei der Verband zuletzt bestrebt gewesen, die "Runde noch normal durchzubringen", wie der Bezirksspielleiter sagt, aber es müsse die berücksichtigt werden, dass es bereits vor der Rundenunterbrechung im November Vereine gab, die aufgrund von Corona bereits Spieltage verpasst hätten. "Wenn ich mir hier den VfR Sulz anschaue, die mit ihren Mannschaften teilweise schon vier bis fünf Spiele absagen mussten, dann wird das sehr schwierig, das noch nachzuholen. Die könnten dann je nach Lage im nächsten Jahr zwar früher anfangen, aber wir sind halt im Schwarzwald und mit dem Wetter weiß man auch nicht, was kommt. Wenn man dieses Jahr anschaut, da hatten wir über die Fasnet schönstes Wetter und ab dem Rundenbeginn ist es wieder schlecht geworden. Das können wir nicht voraussehen."

Immerhin wären es schon für Mannschaften, die keine coronabedingten Absagen zu verzeichnen hatten, fünf beziehungsweise sieben Spieltage, die es im kommenden Jahr nachzuholen gelte. Doch was ein mögliches Szenario für die Fortsetzung des Ligabetriebs wäre, darüber will sich Stede nicht äußern.

Im Bezirk Calw wurde bereits über eine mögliche "Play-Off-Runde" gesprochen. Stede erklärt: "Dann müsste das eine Option für alle Bezirke sein und auch so vom Verband angeboten werden. Im Sommer wurde bereits darüber im Beirat entschieden, dass es gewisse Abweichungen geben kann. Falls die Runde nur zu retten wäre mit einer Verkürzung oder Play-Offs, dann ist das auch immer eine rechtliche Frage – darf man sowas oder nicht. Deshalb bin ich da vorsichtig, was ich da sage."