Es soll mehr als nur eine neue Nachhilfeschule in Schwenningen werden, die Antonio Milia ab Montag, 5. Mai, in den ehemaligen Räumen der Alten Stadtapotheke am Muslenplatz eröffnet.
Mit „Yeshua – Haus der Bildung“ will er hier künftig individuelles Lernen fördern. Jetzt gab es einen Schnuppernachmittag, bei dem sich Eltern und künftige Schüler vor Ort erstmals informieren konnten.
Bereits in seiner rund sechsjährigen Zeit als Grundschullehrer an der Gartenschule hat Antonio Milia erkannt, dass der Bedarf für eine Nachhilfeeinrichtung vorhanden ist. „Die Schulen sind überfordert“, sagt der Schwenninger. Die Klassen werden immer größer und es gibt immer weniger Lehrer. Weiter gebe es in Schwenningen viele emigrierte Familien. Hier können viele Eltern ihren Kindern die notwendige Hilfe zu Hause nicht geben.
„Für uns Lehrer ist es immer ein Miteinander mit den Eltern“, sagt Milia, der allen Kindern ermöglichen will, eine Chance zu bekommen. Die Idee hatte er schon über ein Jahr. An die intensive Planung ging es vor gut zwei Monaten. Immer wieder gab es auch von den Eltern der Schüler die Nachfrage zur Nachhilfe. Auch viele ehemalige Kollegen finden es toll, was er künftig anbieten will.
„Wir wollen hier jetzt eine Lücke schließen“, so Milia, der jetzt aktuell vormittags an der Schillerschule in Spaichingen arbeitet. Langfristig gesehen stünde jedoch das Bildungszentrum im Fokus seines Engagements.
In Alter Stadtapotheke
Froh ist er, dass er für seine Einrichtung Räume in der Alten Stadtapotheke in der Kronenstraße 12 anmieten konnte, ein „Glücksfall“, wie er betont. Denn seine Vision ist, im Herzen von Schwenningen ein umfassendes Bildungszentrum entstehen zu lassen. Das Konzept setzt auf kleine Lerngruppen von maximal fünf Kindern, um eine individuelle Förderung zu ermöglichen.
Nachhilfe aus zwei Teilen
Die Nachhilfe besteht aus zwei Teilen: gezielter Unterstützung in der Kleingruppe sowie ergänzendem Unterricht zum Aufbau grundlegender Basiskompetenzen. „Er wolle ein Rundumpaket bieten und auf die Stärken und Schwächen der Kinder eingehen“, umreißt der Lehrer sein Konzept. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zum Abitur. Auch Einzelnachhilfe ist möglich, unterstreicht Antonio Milia. Ebenfalls ist Deutsch als Zweitsprache möglich.
„Es sind Kooperationen mit Lernpädagogen und Schulen aus dem Umkreis geplant“, kündigt der Schwenninger an. Weiter wolle er lokalen Unternehmen ermöglichen, dass sie sich an einem Patenschaftsmodell beteiligen, um benachteiligten Familien eine Förderung zu ermöglichen und die Bildungsarbeit nachhaltig zu unterstützen.
Zusätzlich geplant sind kreative Kurse wie Zeichnen, Werken und Tonarbeit sowie Sprachkurse in Italienisch für Muttersprachler und Anfänger jeden Alters. Ein Buchclub für Senioren in Zusammenarbeit mit Bibliotheken und Buchhandlungen ist ebenfalls in Planung.
Lehrkräfte gesucht
Zur weiteren Umsetzung dieser Vision werden engagierte Nachhilfelehrkräfte und Kursleiter gesucht, rührt Antonio Milia die Werbetrommel. Langfristig soll sich die neue Nachhilfeschule zu einem Bildungszentrum entwickeln, das neue Wege in der individuellen Förderung und ganzheitlichen Bildung geht – von schulischer Unterstützung bis hin zu kreativen und sozialen Angeboten.
Der Standort am Muslenplatz ist hierfür sehr geeignet. Denn im Gebäude Kronenstraße 12 war bekanntlich früher als ein Ort der Bildung, schon einmal über viele Jahre die Volkshochschule beheimatet. Man ist in Blickweite der Stadtbibliothek und direkter Nachbar des geplanten neuen Museumsquartiers, zählt Antonio Milia die Vorteile auf.
„Es ist für mich auch ein Segen, dass ich hier mittendrin bin“, sagt Antonio Milia. Der gebürtige Schwenninger ist Quereinsteiger im Lehrerberuf. Zuvor studierte er Internationale Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing, entschied sich dann, mit Kindern arbeiten zu wollen, um diese zu unterrichten.
Mehr Berufung als Arbeit
„Lehrer sein ist mehr Berufung als Arbeit“, sagt Milia, bei dem alles ein bisschen über den Glauben läuft. „Die Türen haben sich von alleine geöffnet und es ist, als ob alles für mich vorbereitet gewesen wäre“, ist sich Antonio Milia sicher. Der ehrenamtlich geführte „Bibelclub“, den er seit Januar vergangenen Jahres mit verschiedenen Projekten anbietet, steht allen Kindern kostenfrei offen und ist auch Teil der Vision des Bildungszentrums, dem er den Namen „Yeshua“ gegeben hat. „Das ist die hebräische Bezeichnung für Jesus“, erklärt Antonio Milia.
Nähere Informationen, beispielsweise über die Nachhilfezeiten und Kosten, bekommen Interessenten über die Telefonnummer 0151/55 83 67 56.