Es ist und bleibt ein Elend: An der Friedhofsmauer wurden Versuche in einem Abschnitt gestartet. Foto: Dold

Es ist und bleibt ein leidiges Thema – und es hat das Potenzial, eine unendliche Geschichte zu werden: Die Rede ist von der Friedhofsmauer, die nach wie vor ein Schandfleck ist.

Lauterbach - Nun wurde ein Versuchsfeld in einem Teilbereich der Mauer angelegt, um so Hinweise auf mögliche Verbesserungen zu erhalten, wie beim Vor-Ort-Termin des Ausschusses für Umwelt und Technik deutlich wurde.

Dafür wurden die Fugen abgeklebt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Verschmutzungen am verwendeten Kleber liegen. Wenn das Wasser aus dem Hang in die Mauer läuft, lösen sich Stoffe aus dem Kleber und sorgen für die Verschmutzungen, lauteten die Beobachtungen und Vermutungen vor Ort.

Allerdings ist das weitere Vorgehen schwierig, da die am Bau Beteiligten die Verantwortung immer wieder weiterschieben und sich das Ganze so im Kreis dreht. Gewährleistungspflicht besteht zwar, aber welche Baufirma dafür gerade stehen könnte, ich nicht klar.

Trend geht eindeutig zu Urnengräbern

Außerdem: "Ein Gericht könnte sagen, dass ein Neubau der Mauer nicht verhältnismäßig wäre", gab Bürgermeister Norbert Swoboda zu bedenken. Die Firmen, die die Steine und den Kleber verarbeitet haben, müssten nochmals kommen – und dann hofft man auf eine Einigung oder zumindest eine Annäherung.

Weiteres Thema war die weitere Begrünung der seit längerem abgeräumten Grabfelder auf dem Friedhof. Die begrünten Felder vor den Sandsteinmauern im oberen Bereich wirkten viel schöner als die grauen Steinwüsten, so Bauhofleiter Felix Belke. Man könne im unteren Bereich eine Testfläche anlegen und dort schauen, wie sich Pflanzungen entwickelten, schlug er vor. Ständiges Mähen und Wässern könne der Bauhof nicht leisten, da es an personeller Kapazität fehle. Daher sollte eine möglichst pflegeleichte Pflanzung erfolgen.

Herkömmliche Grabfelder und -kammern würden immer weniger benötigt, da der Trend klar zu Urnengräbern gehe, so Swoboda. Stauden- und Baumgräber seien gefragt. Das gesamte Gelände wird derzeit von einem Fachbüro überplant, die Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt im Gemeinderat vorgestellt.

Auch die Leichenzellen sollen auf Vordermann gebracht werden. Man könne Risse verspachteln, Wände streichen und möglicherweise einen Vinyl-Boden verlegen, schlug Felix Belke vor. Erich Fehrenbacher sprach sich dafür aus, die Betonwand in der Aussegnungshalle zu streichen, damit die Atmosphäre freundlicher werde.