Keine Villa Kunterbunt, aber ein Haus im Dornröschenschlaf: das Gebäude Brühlweg 4 in Rangendingen. Foto: Beiter

Es sei das "Dornröschen-Haus" des Ortes – und "schon etwas Besonderes in Rangendingen", sagte Bürgermeister Manfred Haug, als der Gemeinderat beim Ortsbegang vor dem Gebäude Brühlweg 4 stand, direkt hinter der Bäckerei Padeffke.

Rangendingen - Eine Feststellung, so richtig wie zweideutig. Und so war es nicht verwunderlich, dass einige Räte ob der alten, denkmalgeschützten Gemäuer und Fachwerkbalken ins Schwärmen kamen, andere dagegen bei deren Anblick das Grausen gepackt haben dürfte. Denn was aus dem alten Bauernhaus werden wird, scheint weniger märchenhaft, es sei denn, ein denkmalverliebter Prinz kommt vorbei, kauft das Anwesen und baut es unter Berücksichtigung der Vorstellungen des Denkmalamtes wieder auf.

 

Denn auch das steht fest: Die Denkmalschützer in Tübingen haben den Daumen drauf, was mit dem alten Gebäude passiert. Das sei auch der Grund, weshalb es vor einer Sanierung zuerst einmal ein entsprechendes Gutachten bräuchte, wie der Bürgermeister mitteilte. Alle bisherigen Versuche, das Gebäude wieder zu beleben, waren fehlgeschlagen – auch der Versuch, es in Erbpacht einem Nutzer zu überlassen.

Gemeinde hat keine Verwendung

"Wir als Gemeinde haben auf jeden Fall keine Verwendung dafür", stellte Haug nüchtern wie deutlich klar. Das Gebäude einfach verfallen zu lassen, sei aber auch keine Option. "Das dürfen wir nicht. Also hoffen wir, dass man es weiter mit kleinem Aufwand erhalten kann."

Wie schön wäre es da, wenn die Brühlweg-Geschichte wirklich ein Märchen wäre. Denn Dornröschen braucht sich um das Ende keine Sorgen zu machen. Ihr Prinz steht ganz gewiss vor der Tür.