Hartmut Volle ist Calw bestens bekannt. Unser Bild zeigt ihn bei einem seiner Aufenthalte in der Hesse-Stadt für einen „Mordkommission Calw“-Dreh von Mania Pictures. Foto: Verena Parage

Hartmut Volle ist vielen Menschen vor allem als TV-Kommissar bekannt. Am 24. Mai wird er in Stammheim beim Hesse-„Bahntheater“ mitmischen. Im Interview erklärt er, wie es dazu kam.

In wenigen Tagen wird wahr, worüber seit Jahren im Zusammenhang mit der Hesse-Bahn gesprochen wird. Nein, noch ist es nicht die erste Fahrt des Zuges. Dafür aber ein Kulturereignis, das es so vielleicht noch nie gegeben hat.

 

Am Samstag, 24. Mai, erlebt das „Bahntheater – ein musikalisches Spektakulum in Erwartung der Hermann-Hesse-Bahn“ ab 19 Uhr in der Gemeindehalle Stammheim seine Uraufführung.

Etliche Ehrenamtliche der Region sind dabei mit an Bord, die Besucher erwartet Schauspiel, Musik und Kunst.

Bekannt durch seine Rolle in ARD-Serie

Angestoßen vom Blasmusik-Kreisverband sollte es zunächst sogar ein „echtes“ Musical werden. Der Aufwand dafür, allein aus dem Ehrenamt heraus, war letztlich aber doch zu groß.

Für ein großes Programm mit verschiedenen Punkten mit einem Moderator allerdings nicht. Der Moderator ist dabei niemand geringerer als eine Fernsehberühmtheit: der Schauspieler Hartmut Volle, unter anderem bekannt durch seine Rolle in der ARD-Serie „Rentnercops“.

Wir haben vorab ein Interview mit dem TV-Kommissar geführt. Darin verrät er, was er vom Bahnfahren hält, wie er zum „Spektakulum“ kam und was ihn mit Calw verbindet.

Herr Volle, fahren Sie selbst gerne und viel Bahn?

Ich liebe es, Bahn zu fahren. Ich kann entspannen, mit Musik auf den Ohren zieht die Landschaft fast wie ein Film vorbei – bin auch schneller als im Auto! Jedoch ist die Unpünktlichkeit, sind die Ausfälle inzwischen ein großes Ärgernis!! Neulich habe ich auf die Durchsage „Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis“ gerufen: „Ich hab aber keines!!“ Nehme inzwischen mindestens drei Züge früher, wenn ich einen Termin oder Vorstellung habe!

Ihr Vater war Pfarrer in Stammheim, sie selbst haben das Hermann-Hesse-Gymnasium in Calw besucht. Welche bleibenden Erinnerungen haben Sie aus Ihrer Jugend an Calw?

Heimatgefühle. Großer Pfarrgarten, in dem wir “Wilder Westen” gespielt haben. Berufswunsch: Winnetou! – und die Friedenspfeife war eine erste Zigarette Ernte 23. Reges Gemeindeleben. Aktivste Zeit meines Vaters als Pfarrer. Erste Flirtversuche im Hermann-Hesse-Gymnasium als Ausgleich zur Latein-Folter.

Mehrfach standen Sie auch bereits für Mania Pictures vor der Kamera, nicht zuletzt für deren jüngstes Werk der „Mordkommission Calw“. Was ist der größte Unterschied zwischen Profi- und „Amateur“-Dreharbeiten? Was von beidem macht mehr Spaß?

Erst mal Riesenkompliment an die Macher! Die Begeisterung und jahrelange Erfahrung bringen für die semiprofessionelle Arbeit richtig gute Ergebnisse auf die Leinwand. Und die Atmosphäre ist gut, das Tagespensum manchmal mächtig. Professionelles Drehen ist naturgemäß anders – gerade Serie muss schnell und effizient sein – manchmal bleibt da die kreative Freude auf der Strecke, manchmal aber auch nicht. Geld spielt da natürlich auch eine entscheidende Rolle. Ich selber habe noch große Lust, die Geheimnisse um das kalte Auge der Kamera zu entdecken.

Was hat Sie dazu bewegt, beim „Spektakulum“ mitzumachen?

Robert Roller (eine der treibenden Kräfte hinter dem „Spektakulum“, Anm. d. Red.) hat mich angerufen. Ich habe ihn dann in Altburg aufgesucht und er hat mir erzählt, was an dem Abend alles los sein soll. Ich habe seine Begeisterung für das Projekt gesehen. Nun ja – ich bin mit der Gegend um Calw verbunden – einer meiner Brüder lebt bis heute in Stammheim –, ich saß im theologischen Seminar in Maulbronn am Platz von Hermann Hesse, der jährliche Besuch bei der „Mordkommision Calw”… Bei so viel Verbindung muss man einfach zusagen!

Was dürfen wir dabei von Ihnen erwarten? Ist eine besondere Überraschung geplant?

Ich will einfach diese Geschichten um die Hermann-Hesse-Bahn erzählen und den Abend begleiten. Lebendig und informativ. Manche lassen ja dafür sogar das Pokalfinale mit dem VfB sausen und das verpflichtet schon, dass auch das heute hier in Stammheim ein spannender Abend wird. Ich freu mich drauf.