Motive für den digitalen Adventskalender auf der Homepage des Althengstetter Familienzentrums wurden unter anderem von den Althengstetter Kitas gestaltet. Das Motiv für das Türchen am 1. Dezember stammt aus der Kita Nordstraße. Foto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder Bote

Zukunftsdialog: Digitaler Adventskalender und Logo erarbeitet / Gruppen treffen sich virtuell

Mitten in der Corona-Krise einen Bürgerbeteiligungsprozess zu starten, ist alles andere als einfach. Dennoch hat das Projekt "Zukunftsdialog: Althengstett wächst zusammen" Fortschritte gemacht, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats berichtet wurde.

Althengstett. Bei der Auftaktveranstaltung im Oktober waren in verschiedenen Gruppen zahlreiche Ideen zusammengetragen worden. Bürger, Gemeinderäte, hauptberuflich und ehrenamtlich Tätige aus dem sozialen und kulturellen Bereich, Vereinsverantwortliche, Unternehmer, Vertreter der Kirchengemeinden sowie andere Teilnehmer hatten sich mit den Bereichen Bildung und Familie, Neubürger und kulturelle Vielfalt, Vereine und Ehrenamt, Arbeit sowie Unternehmen und Nachhaltigkeit beschäftigt (wir berichteten).

Beim Zukunftsdialog "Althengstett wächst zusammen" im Rahmen des Landesförderprogramms "Integration durch bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft" wird nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund abgehoben, sondern darauf, dass zwei Drittel der Bevölkerung Althengstetts Zugezogene sind. Mit dem bürgerschaftlichen Engagement soll neben Dialog auch Begegnung und Identifikation mit dem Ort geschaffen werden – der Schlüssel für ein gelingendes Zusammenleben. Wie Alteingesessene und Zugezogene in den drei Teilorten in ihrer ganzen Vielfalt künftig zusammenleben wollen, ist dabei eine der zentralen Fragestellungen. Gefördert wird das auf ein Jahr ausgelegte Hengstetter Projekt mit 40 000 Euro.

Barbara Ogbone, neben Franziska Binczik Amtsleiterin im Familienzentrum im Sachgebiet Netzwerk und Begleitung, gab den Gemeinderäten in ihrer Funktion als Mitglied des Organisationsteams einen Überblick über das Vorankommen des Zukunftsdialogs. "Es läuft derzeit viel im Hintergrund, es muss viel didaktisch gedacht werden", berichtete sie unter anderem von einem Onlinetreffen mit den Prozessbegleitern, die der Gemeinde über das genannte Förderprogramm zur Seite stehen.

Am 23. November habe es ein erstes Treffen des Zukunftskomitees gegeben. "Die Netzwerke beginnen zu wirken", sagte die Mitorganisatorin. Ein sichtbares Ergebnis sei der digitale Adventskalender, dessen Motive von den Kindertagesstätten oder Verwaltungsmitarbeitern gestaltet wurden, und der auf der Homepage des Familienzentrums sowie über Instagram abrufbar sei. Hinter dem ersten Türchen verbarg sich am 1. Dezember die "Weihnachtswunderwelt" in der Kita Nordstraße. Der Außenbereich der Betreuungseinrichtung ist derzeit weihnachtlich geschmückt. Die Ansicht soll den Betrachter in Advents- und Weihnachtsstimmung versetzen.

Hengstetter stehen füreinander ein

"Es kamen unheimlich viele Ideen und Vorschläge zusammen. Der digitale Adventskalender ist quasi unser erstes Produkt", so Ogbone nicht ohne Stolz. Er soll sichtbar machen, dass man untereinander in Kontakt bleibt und "die Hengstetter füreinander einstehen".

Das Zukunftskomitee hat noch ein anderes Ergebnis vorzuweisen: ein Logo, das zeigt, dass in Sachen gemeinsamer Zukunft in den drei Ortsteilen Hand in Hand gearbeitet wird.

Ogbone freut sich über die "unglaublich hohe Motivation" innerhalb der Arbeitsgruppen. Eine von den vieren habe sich bereits mehrfach virtuell getroffen. Sehr rege werde am Thema Nachhaltigkeit gearbeitet: "Dabei hat sich gezeigt, dass es dazu bereits vieles im Ort gibt, die einzelnen Bereiche aber noch nicht miteinander vernetzt sind", berichtete die Organisatorin im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Vereine hätten rückgemeldet, dass sie wegen der Corona-Krise mehr Zeit hätten, sich mit dem Zukunftsdialog auseinanderzusetzen, weil ihre eigenen Angebote derzeit auf Eis liegen.

In Videokonferenzen Themen weiterzuentwickeln, sei noch etwas ungewohnt, "es ist ein ganz anderes Arbeiten". Der digitale Prozess verlange allen Beteiligten zusätzlich einiges ab.