In der Poststraße soll bald eine neue Kita entstehen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bauantrag für Kita Poststraße fertig / Gemeinderat stimmt Entwurf zu / Bisher nur geringe Kostensteigerungen

Der geplante Neubau der Kita Poststraße in Althengstett hat die nächste Hürde genommen: Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für den Bauantrag aus, der vom Architekturbüro "Lieb + Lieb" (Freudenstadt) eingereicht worden war.

Althengstett. Die Freudenstädter Planer hatten bekanntlich im vergangenem Jahr den Architekten-Wettbewerb für den Neubau der Kita Poststraße gewonnen, die künftig die bisherige, knapp 60 Jahre alte Kindertagesstätte Nordstraße ersetzen und darüber hinaus Platz für weitere, neue Betreuungsgruppen liefern soll. Denn, so die Sitzungsvorlage zum Thema: Der Bedarf an Betreuungsplätzen steige jährlich. Bedingt durch "die gute Infrastruktur Althengstetts (Einkaufsmöglichkeit, Grund- und weiterführende Schulen, Apotheke, Ärzte) und die Inbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn" werde die Gäugemeinde als Wohnort und Arbeitsstätte immer attraktiver für junge Familien.

Entsprechend solle dem damit verbundenen, wachsenden Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten durch "einen neuen, größeren, den aktuellen Erfordernissen entsprechenden Bau" entsprochen werden. Zur Erinnerung: Der geplante Neubau auf 1300 Quadratmeter Brutto-Grundfläche soll im Erdgeschoss ein Familienzentrum erhalten, dazu die Mensa für das gemeinsame Mittagessen, das Leitungsbüro, das Arbeits- und Besprechungszimmer für die Erzieherinnen sowie den Krippenbereich (für unter dreijährige Kinder) mit Gruppen-, Bewegungs- und Schlafraum. An diesen Planungen habe sich mit dem Bauantrag gegenüber dem ursprünglichen (Gewinner-)Entwurf nur insofern etwas geändert, als nach den inzwischen stattgefundenen Abstimmungsgesprächen mit dem Landratsamt Calw als Genehmigungsbehörde "die Anzahl an Toiletten und Waschbecken etwas erhöht" worden sei – so David Keppler von "Lieb + Lieb", der in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Bauantrag im Detail erläuterte.

Werkraum und Galerie im Dachgeschoss

Das gelte auch fürs Obergeschoss – wo für die insgesamt vier Kindergartengruppen (über drei Jahre) ein komplett eigener Bereich geschaffen werde. Durch die Themenräume "Rollenspiel", "Kreativität", "Konstruktion", "Forschendes Lernen" sowie einen Werkraum und die Galerie im Dachgeschoss mit Ausblick auf das Gründach hätten die Kinder "viele Entdeckungs- und Entwicklungsmöglichkeiten". Sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss seien zudem jeweils gruppenbezogen eigene Schlafräume für die Jungen und Mädchen vorgesehen.

Keppler wies noch einmal darauf hin, "dass der Baustoff Holz vorrangig verwendet" würde – speziell auch für die Fassadengestaltung. In dem Zusammenhang wichtig: Auch die Maßnahmen zum Brandschutz wurden mit der Antragsreife aktualisiert und mit dem Landratsamt abgestimmt, wobei "positives Einvernehmen" erreicht worden sei. Wichtigste Maßnahme (von Anfang an in den Planungen): Aus jedem Gruppenraum – auch im Obergeschoss – gibt es einen direkten Zugang und Fluchtweg nach draußen.

Bei den Kosten habe sich im Planungsfortgang bisher eine Steigerung "von nur 0,9 Prozent" ergeben – auf aktuell rund 4,306 Millionen Euro. Allerdings, so die ergänzende Klarstellung von Bürgermeister Clemens Götz, sei in diesen Kosten "nicht alles enthalten". Beispielsweise käme noch die Gestaltung der Außenanlagen hinzu. Auch der Aufwand für den Anschluss des neuen Gebäudes an das Nahwärmenetz und für eine notwendige Umlegung des Abwasserkanals in der Poststraße, was eigene Tiefbauarbeiten nötig machen werde, sind im Budget für die Kita nicht eingerechnet.

Die neuen Leitungen und Kanäle müssten von der Poststraße, über den Weg An den Gärten bis zum Schulzentrum verlegt werden. Für die Realisierung dieses Vorhabens sei zudem die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich, wofür ein Gemeinderatsbeschluss vom Februar vorliege, dieses Verfahren nach Paragraf 13a Baugesetzbuch zu starten.

Der Neubau Kita Poststraße stehe den künftigen Festsetzungen dieses Bebauungsplans aber nicht entgegen, da die Erschließung gesichert sei. Der Bauantrag für die Kita sei somit zulässig und könne deshalb auch bereits vor Rechtskraft des künftigen Bebauungsplans baurechtlich genehmigt werden.

Betrieb soll im Herbst 2022 starten

Wie David Keppler als Vertreter der Architekten weiter erläuterte, sollten erste Baumaßnahmen noch 2020 erfolgen: "Unser Ziel ist, in der Weihnachtspause mit dem Rohbau beginnen zu können." Die wesentlichen Teile des Baus würden dann vor allem im Jahr 2021 errichtet werden, so dass man in der ersten Hälfte 2022 die Gesamtmaßnahme würde abschließen können. Ab dem Herbst 2022 soll schließlich die Kita Poststraße ihren Betrieb aufnehmen und die Gruppen von der Nordstraße dorthin umziehen. Das Gebäude der alten Kita Nordstraße würde ab da dann dem Schulzentrum Althengstett zur (vorübergehenden) Nutzung zur Verfügung gestellt werden.