Im Heizraum der Grundschule Althengstett wird ein Blockheizkraftwerk untergebracht. Baubeginn soll Anfang des kommenden Jahres sein. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Nahwärme: Ausschreibung eines Blockheizkraftwerks zugestimmt

Althengstett. Im Heizraum der Grundschule Althengstett soll künftig ein Blockheizkraftwerk (BHKW) Ausgangspunkt für eine Nahwärmeversorgung sein. Der Gemeinderat sprach sich für eine entsprechende Ausschreibung aus. Die Investitionskosten liegen bei rund 265 000 Euro.

"Mit dem Blockheizkraftwerk können im Nahwärmenetz auch Rathaus, Ärztehaus und Realschule versorgt werden", lenkte Joachim Pfrommer vom Ingenieurbüro IBS den Blick auf die Kapazität des BHKW, mit dem dezentral Strom und Wärme erzeugt werden soll. Dabei habe es bei 50 Kilowatt eine bauliche Größe, die problemlos im Keller der Grundschule eingebaut werden kann.

Er rechnet mit 6900 Betriebsstunden aufs Jahr gesehen, während im Sommer ein Pufferspeicher mit zehn Kubikmetern für die Warmwasserversorgung greift. Außerdem bleibt der Gaskessel im Gerhard-Schanz-Sportzentrum als Reserve und für Spitzenlastzeiten erhalten.

Weniger Feinstaub

Mit der Installation des BHKWs ließen sich zudem die bisherigen Strombezugskosten halbieren, die mit einem Heizwerk auf dem Zeyko-Areal und der Verbrennung von Holzhackschnitzel zustande kamen. Zudem stelle das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz eine Vergütung von acht Cent je Kilowattstunde für eingespeisten Strom in das allgemeine Netz in Aussicht, der nicht in dem entstehenden Stromverbund zwischen Grundschule, Festhalle, Kindergarten und Sportzentrum gebraucht werde.

Gering werde indes die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um zwei Tonnen jährlich eingestuft, die der Wechsel auf Erdgas nach sich ziehe. "Dennoch ist diese Variante sauberer, da auch der Feinstaub weniger wird", sagte Thomas Schmidt.

Mögliche Geräusch-Emissionen trieben indes Ratsmitglied und Schulleiter Hartmut Weber um. Allerdings, so Pfrommer, seien Geräusche kaum wahrnehmbar und im Kamin würden Schalldämpfer eingebaut, damit nichts hörbar sei.

Bedenken hat Gemeinderat Rainer Kömpf darüber hinaus, dass das Vorhaben mit einem Aufreißen der neuen Pflasterfläche am GSSZ einhergehe. "Ich unterstütze das Blockheizkraftwerk, aber der Eingriff in die Fläche für Leitungen verursacht mir Bauchweh", stellte er fest.

Das Gremium beschloss die Ausschreibung des BHKW. Baubeginn soll Ende Februar sein, und eine Inbetriebnahme ist vier Wochen später möglich.