Die Ottenbronner Narrentäuflinge erwiesen sich bei ihrer Prüfung als ausgezeichnete Präparatoren. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrentaufe: Vereinsvorstand denkt sich knifflige Aufgaben aus / Derzeit rund 120 Mitglieder

Althengstett-Ottenbronn (ina). Auch für das Schwarzwälder Mutesheer Ottenbronn ist die fünfte Jahreszeit angebrochen. Trotz klirrender Kälte hat sich eine große Anzahl von Narren und eine Schar Zuschauer zum Häsabstauben eingefunden.

Vier Anwärter treten an

Die Erledigung der Aufgaben für die Narrentaufe sind inzwischen schon im vollem Gange. Der Vereinsvorstand hat sich knifflige Aufgaben ausgedacht, deren Bestehen die vier Anwärter zu vollwertigen Aktiven im Mutesheer machen werden.

Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Emsig machen sich die Kandidaten daran, die Quizfragen zum Verein und seiner Entstehungsgeschichte zu beantworten. Als nächstes sind Kreativität und Geschicklichkeit gefragt. Es gilt, möglichst perfekt ein Wildschweinfell so auszustopfen, dass es ein täuschend echt wirkendes Tierpräparat wird.

Die letzte Aufgabe wird die schwierigste. Eine typische Mutesheer-Szene soll nachgespielt werden. Auch dies gelingt den Akteuren. Die Prüflinge sind damit echte aktive Mitglieder geworden. Der Vereinsvorsitzende Benjamin Bäuerle und sein Stellvertreter Steven Sommerfeld haben eine originelle Rede zusammengestellt, die das Leben eines Narren während des ganzen Jahres in humorvoller Weise beschreibt. "Dieses Jahr kam es zu einer Premiere für das Mutesheer. Zusammen mit dem Gesangverein haben wir Zwiebelkuchen gebacken und verkauft. Auch solche Sachen sind wichtig für den Verein", hebt Bäuerle hervor. Bei heißen Getränken und Gegrilltem bleiben die Narren und ihre Gäste noch in geselligen Runden lange beim Jugendhaus zusammen.

Alte Sage führt zu Namensgebung

Das Ottenbronner Mutesheer hat rund 120 Mitglieder. Es wurde 2001 gegründet. Bei der Suche nach einem geeigneten Namen stießen die Initiatoren auf die alte Sage vom Mutesheer. Dieses Heer aus Hexen, Dämonen und Geistern hat sich nach uralten Vorstellungen einmal im Jahr getroffen. Es zog in wilder Jagd durch den Schwarzwald. Dabei verhielt es sich furchterregend und zerstörerisch. Doch wer sich auf den Boden niederwarf, über den brauste die Horde hinweg und ihm geschah nichts.