Das Fassdorf-Restaurant des "Bierkönig" ist bei Gästen sehr beliebt. Fotos: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Die Corona-Krise und der Lockdown haben speziell der Gastronomie enorm zugesetzt.

Die Corona-Krise und der Lockdown haben speziell der Gastronomie enorm zugesetzt. Seit 18. Mai dürfen Restaurants, Biergärten und Hotels wieder öffnen, allerdings unter nach wie vor strengen Hygiene-, Abstands- und Besuchsregeln.

Wie die GHV-Mitgliedsbetriebe in Althengstett und den Ortsteilen Neuhengstett und Ottenbronn betroffen waren und derzeit noch sind, macht unsere kleine Umfrage deutlich.

Großes Durcheinander als Grund angeführt

"Wir haben unsere Lokale schon eine Woche vor dem offiziellen Lockdown geschlossen", sagt Sabina Luis vom "Bierkönig", zu dem auch das erst in diesem Jahr neu eröffnete Sportheimlokal "Am Köpfle" gehört. Als Grund nennt die Gastronomin das große Durcheinander, das in der Politik geherrscht habe bezüglich der zu treffenden Maßnahmen. "Diese erste Woche haben wir genutzt, um einen Plan A, einen Plan B und C und D zu durchdenken", erzählt sie weiter. Somit konnte der "Bierkönig" ab dem Lockdown einen Abhol- und Lieferservice auf seiner Internetseite anbieten, der sich nach ersten verhaltenen Tagen schnell rumgesprochen hat und gut angenommen wurde.

"Das Abhol- und Lieferangebot für die Speisenangebote beider Restaurants haben wir im ›Bierkönig‹ komprimiert, um die Kosten und den Aufwand möglichst gering zu halten." Hier bedankt sich Sabina Luis auch ausdrücklich bei ihren vielen Stammgästen, die in den herausfordernden Zeiten ihre Verbundenheit gezeigt haben.

Seit der Wieder-Öffnung spüre man noch Unsicherheit bei den Gästen. Und manche behördliche Vorgabe werde in Frage gestellt, so Luis. Sie macht sich auch Gedanken über die Gesundheit ihrer vier festangestellten Mitarbeiterinnen, wenn diese bei steigenden Temperaturen weiterhin mit Mund- und Nasenschutz ihren Dienst tun müssen. Und manchmal müsse sie sehr deutlich machen und mehrmals nachfragen, dass nur die in der Verordnung aufgeführten Beziehungen der Gäste untereinander erlauben, an einem gemeinsamen Tisch zu sitzen. "Ich bin nicht bereit, das Risiko einer hohen Strafe zu riskieren, sollte es zu einer Infektion in meinem Restaurant kommen oder ein Infizierter weiter Gäste gefährden", macht sie klar. Das Restaurant "Am Köpfle" bleibt bis auf Weiteres geschlossen, zwei Lokale mit reduziertem Umsatz kann sich kein Gastronom leisten.

Kosten können gerade so gedeckt werden

Auch im "Restaurant Am Sportplatz" in Neuhengstett konnte man schnell nach dem Lockdown Speisen abholen oder sich liefern lassen. "Es war natürlich lange nicht der Umsatz, den wir üblicherweise hatten", sagt Inhaberin Athanasia Wacker. Aber man konnte grad so die Kosten decken. Ihre Aushilfskraft im Service ist derzeit noch in Kurzarbeit, mit ihrem Koch zusammen hat sie die Zeit bis zur Wiedereröffnung am 18. Mai gestemmt. "Wir haben jetzt alles nach den Vorgaben vorbereitet, den Gastraum und die Terrasse, jedoch ist auch jetzt, wo wir wieder offen haben, kein normaler Betrieb", erzählt die Inhaberin.