Auf der L 179 bei der Neuhengstetter Mühle hat sich schon wieder ein Verkehrsunfall ereignet. Foto: Bausch

Nach erneutem Unfall auf af L 179 flammt Diskussion über mangelnde Verkehrssicherheit wieder auf.

Althengstett-Neuhengstett - Nach einem erneuten Verkehrsunfall auf der L 179 bei der Neuhengstetter Mühle ist die Diskussion über die unzureichende Verkehrsregelung an dieser unfallträchtigen Stelle wieder aufgeflammt.

Der Tenor: Nach wie vor habe sich trotz des heftigen Drängens vieler Bürger an dieser Stelle verkehrstechnisch nichts geändert. Weitere Unfälle dort seien bereits programmiert, sagt beispielsweise Ortschaftsrätin Margit Kirchherr-Rohbeck. Immer noch gebe es keinen Zebrastreifen am Übergang zur Mühle, und nach wie vor würden die Autos vor dem Mühlenladen parken, sodass sie beim Wegfahren rückwärts auf die L 179 herausstoßen würden.

Lebensgefahr für Kinder und ältere Passanten

Was die Menge der gezählten Fahrzeuge angeht, hat der frühere Gemeinderat und Mitglied des Arbeitskreises Verkehr, Klaus Rohbeck, einen Verdacht. "Das Verkehrszählkästchen an der Mühle ist genau an dem Tag verschwunden, als die Sanierungsarbeiten an der Calwer Sannwald-Brücke begonnen wurden und deshalb deutlich mehr Autos auf die L 179 auswichen", stellte er in der jüngsten Sitzung des Neuhengstetter Ortschaftsrats fest. Ob das wohl zufällig gewesen sei?

Ortsvorsteher Gerhard Dietz wusste nichts von der Angelegenheit und meinte, dass dies wohl eher ein Zufall gewesen sein müsse. Rohbeck verwies im Gespräch mit unserer Zeitung jetzt darauf, dass es bei der Mühle erst vor drei Wochen geknallt habe und nun erneut ein Auffahrunfall passiert sei. Nach wie vor sei es dort für Passanten, und vor allem für ältere Menschen und Kinder lebensgefährlich, die Straße zum einzigen Lebensmittelgeschäft des Ortes zu überqueren.

Was also ist zu tun, um die Situation bei der Mühle endlich zu entschärfen? Die Neuhengstetter wüssten schon, wie der Missstand dort behoben werden könnte. Unklar ist indes, wer für die Kosten aufkommen soll.

Gemeinderat Philipp Jourdan bekam unlängst viel Beifall, als er bei einer Bürgerversammlung die Verlegung der L 179 hinter die Mühle forderte. Doch Ortsvorsteher Gerhard Dietz warnt vor falschen Hoffnungen. "Ich glaube nicht, dass das Land in den nächsten Jahren uns eine neue Straße bauen wird", gab er zu bedenken.

Der früherer Gemeinderat und Ehrenbürger Günther Ayasse schlägt vor, "die Straßenschilder weiter raus zu stellen". Dann wären die besonders kritischen Stellen innerorts zu finden, und es würde bei der Mühle automatisch Tempo 50 gelten.

Auch die Ergebnisse des jüngsten Lärmschutzgutachtens werden von vielen Neuhengstettern stark angezweifelt. Der Verkehr auf der L 179 sei jetzt schon massiv und werde durch die beginnende Sanierung der Deponie bei Hirsau in nächster Zeit noch deutlich wachsen, wird von der Bevölkerung befürchtet.