Viel Geld kostet die Sanierung der Turn- und Festhalle Neuhengstett, die vom Sturm im Januar betroffen war. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Haushalts-Prognose fällt besser aus, als erwartet / Zuführungsrate in Höhe von 1,7 Millionen Euro

Mit viel Lob und Anerkennung verabschiedete der Gemeinderat von Althengstett den Haushaltsplan für das kommende Jahr. Bei einem stattlichen Gesamtvolumen von rund 28 Millionen Euro entfallen auf den Vermögenshaushalt knapp acht Millionen Euro.

Althengstett. Im Haushalt bilden Projekte im Ortsteil Neuhengstett einen Investitionsschwerpunkt. Auf dem Programm steht die energetische Sanierung der Turn- und Festhalle, die mit 900 000 Euro veranschlagt ist. Weitere 600 000 Euro sind für die Nahwärmeversorgung im Bereich der Brunnenstraße vorgesehen. Für die Waldenseranlage folgt mit 300 000 Euro der zweite Schritt.

Darüber hinaus prägen mit jeweils 500 000 Euro die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges sowie Sanierungsmaßnahmen in der Ortsmitte von Althengstett das Investitionsprogramm, das außerdem eine weitere Million Euro für die Kapitaleinlage beim Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn (wir berichteten) beinhaltet. Für den Breitbandausbau stellt die Gemeinde Mittel in Höhe von 300 000 Euro ein.

Voraussichtlich kein Kredit notwendig

"Im Planansatz ist eine Rücklagenentnahme von rund zwei Millionen Euro vorgesehen, zu der es wohl nicht kommen wird", verweis Kämmerin Ingrid Schmidt auf die Jahresentwicklung. Auch die eingeplante Kreditaufnahme in Höhe von 2,4 Millionen Euro wird vor diesem Hintergrund wohl nicht notwendig, so ihre Prognose. Vielmehr werde im Verwaltungshaushalt (laufender Betrieb) eine Zuführungsrate in Höhe von 1,7 Millionen Euro und damit eine Steigerung um 664 000 Euro gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet.

"Trotz immenser Aufgaben fällt es leicht, dem Haushaltsplan zuzustimmen. Dennoch gilt es, aufmerksam zu bleiben", sagte Rainer Kömpf. Die "Schlagzahl der Projekte" im Programm der kommenden Jahre werde weitergeführt. Maßvollen und nachhaltigen Umgang mit öffentlichen Geldern hob zudem Hartmut Weber hervor. Während er angesichts der Zahlen "keine Angst um die Finanzierungen in der Gemeinde" hat, mahnte er gleichwohl zur Umsicht. "Es ist ein Spagat zwischen der Notwendigkeit, Bauplätze auszuweisen und dem Verbrauch von Flächen", äußerte Weber zum Vorhaben des Baugebiets Brunnenstraße in Neuhengstett.

Infrastruktur wird ausgebaut

Es ist ein zentrales Projekt der Gemeinde, wird aber als "kreditähnliches Rechtsgeschäft", so der Terminus, außerhalb des Haushalts finanziert. "Wenn man auf die großen Linien des Haushaltsplans schaut, kommt im Grunde zum Ausdruck, was für die ganze Legislaturperiode charakteristisch war", resümierte Lothar Kante prägende, erhebliche Investitionen in die Infrastruktur. "Aber es sind Maßnahmen, die notwendig sind, wenn man die Gemeinde für die Zukunft gut rüsten und ihre Lebensqualität erhalten will", sagte Kante. Die Maßnahmen brauchten wegen Größe und Risiko Mut. Insgesamt sei auch in den zurückliegenden Jahren viel bewegt worden und dem Haushaltsplan könne guten Gewissens zugestimmt werden, warb Kante zudem um Mitstreiter für die anstehenden Kommunalwahlen im Mai.

Wie er und seine Vorredner zollte auch Rüdiger Klahm sowohl der Verwaltung, als auch den Ratskollegen Anerkennung und Dank für eine konstruktive Zusammenarbeit.

Mehr gegen den Klimawandel tun

"Zentrale Anliegen sind im Fluss und mit Weitsicht bei der Finanzplanung erreichen wir stabile Gebühren", zog er sein Fazit. Während er "keine größeren Kritikpunkte für das Zahlenwerk 2019" hatte, äußerte Philipp Jourdan den Wunsch, vor Ort mehr gegen den Klimawandel zu tun. Darüber hinaus erinnerte er an die Problematik des Löschwassers in Neuhengstett. "Es ist ein gutes Gefühl, durch ehrenamtliches Tun in Zusammenarbeit mit der Verwaltung das Leben in der Gemeinde zu verbessern", appellierte Jourdan nicht nur für eine Beteiligung bei den Wahlen.

Bürgermeister Clemens Götz bescheinigte dem Gremium eine gute Diskussionsfähigkeit, Kompromissfähigkeit und ein Talent bei der Entscheidungsfindung. "Wir verzeichnen einen hohen Stand der Aufgabenerfüllung, haben sehr gute Finanzen und geringe Gebühren", fasste Götz den Haushaltsplan zusammen, den der Gemeinderat einstimmig beschloss.