Die DLRG-Vizelandesmeister in der Altersklasse 12 weiblich: hinten Nele Thamm, Jana Wacker und Milane Meier, vorne Carlotta Grimm und Lara Keppler. Foto: DLRG Foto: Schwarzwälder Bote

Die Disziplin "Line Throw" ist im internationalen Regelwerk der Rettungsschwimmer verankert

Die Disziplin "Line Throw" ist im internationalen Regelwerk der Rettungsschwimmer verankert und dort Bestandteil der Pool-Wettkämpfe. Ein Rettungssportler steht am Beckenrand und rettet einen Verunglückten, welcher sich 12,5 Meter vom Beckenrand entfernt befindet, mit Hilfe einer Leine innerhalb einer Zeitvorgabe von 45 Sekunden.

Der Retter steht am Beckenrand und hält ein Ende der Leine in einer Hand. Die Leine wird über die gesamte Strecke und über die Querstange gelegt. Dabei muss der Verunglückte die Leine und die Querstange mit mindestens einer Hand berühren.

Nach dem Startsignal holt der Retter die Leine zu sich heran und wirft sie dem Verunglückten wieder zu. Dieser muss die Leine ergreifen und wird vom Retter zurück an den Beckenrand gezogen. Schafft es der Verunglückte nicht, die Leine zu ergreifen, wird diese erneut vom Retter eingeholt und geworfen. Dieser Vorgang kann beliebig oft innerhalb der 45 Sekunden wiederholt werden.

Althengstett. Die fundierte Jugendarbeit der DLRG-Ortsgruppe Althengstett trägt auch in diesem Jahr Früchte. Schon bei den Regionalmeisterschaften im Rettungsschwimmen im März in Freudenstadt zeigten sich die Althengstetter in Bestform. Die Wettkampfgruppe trat gegen die Teams aus der Region an, um sich die Startplätze bei den württembergischen Meisterschaften zu sichern und stellte nahezu alle Bezirksmeister in den Einzeldisziplinen der Altersklassen 10 bis 15/16 Jahre sowie in der offenen Altersklasse und in den jeweiligen Mannschaftsdisziplinen.

303 Einzelschwimmer

Kürzlich nahm die Ortsgruppe Althengstett mit fast 30 Schwimmern an den 46. württembergischen Landesmeisterschaften in Biberach an der Riß teil, um sich mit den besten DLRG-Schwimmern aus dem Land zu messen. Es traten 303 Einzelschwimmer sowie 191 Mannschaften mit 961 Startern an, um sich an zwei Wettkampftagen in verschiedenen DLRG-typischen Disziplinen, wie Hindernisschwimmen, Retten mit Flossen und Kombiniertes Retten zu messen. In diesem Jahr stand zum ersten Mal die internationale Disziplin "Line Throw" (siehe "Info") auf dem Wettkampfplan. Auch hier hatten die Althengstetter drei männliche und eine weibliche Mannschaft gemeldet.

Jedes Team muss vier Mal in verschiedenen Disziplinen starten. Fehler wie ein Frühstart wurden mit Strafpunkten oder Disqualifikation geahndet. Das bekamen die Althengstetter Mädchen der Altersklasse 11/12 zu spüren. Ein Wechselfehler, welcher mit 200 Punkten bestraft wurde, sorgte bei den Schwimmerinnen Jana Wacker, Nele Thamm, Lara Keppler, Milane Meier und Carlotta Grimm für einen Nervenkrimi. Bis zur Siegerehrung stand nicht fest, ob es für einen Platz auf dem Podest reichen würde. Allerdings sammelte die schärfste Konkurrenz ebenfalls Strafpunkte, und so setzte sich das Team aus Althengstett durch und errang den Landesvizemeistertitel. "Eine grandiose Leistung unserer zweitjüngsten Mädchen. Das Team hat trotz Rückschlag weitergekämpft und fehlerfrei hätte es zum Gesamtsieg reichen können. Die Mannschaft hatte nur 50 Punkte Rückstand auf Gold", lobte die Trainerin Heike Wolf. Nun beginnt das große Warten, ob die Leistung für eine Teilnahme an den deutschen Meisterschaften im Oktober in Hannover reichen wird.

Eine ähnliche Zitterpartie hatte die Mannschaft der AK 15/16 männlich mit Marc Rüfle, Patrice Papoulidis, Yannick Wacker und Lasse Tiedje auszuhalten. Technisch sauber und ohne Strafpunkte mussten sie allerdings bis ganz zum Schluss ausharren und hoffen, da die Einsprüche der Konkurrenz zu ihren jeweiligen Strafpunkten erst noch geprüft werden mussten. Am Ende reichte es zu einer Medaille mit Platz drei. "Der einzige Einspruch, dem heute stattgegeben wurde, hat uns Silber gekostet. Das ist ärgerlich!", berichtete das Jungenteam.

Die anderen Mannschaften erzielten folgende Ergebnisse:

AK 12 männlich mit Marius Duwe, Ludwig Oldenkott, Jan Stibbe, Finn Guhlmann und Paul Kömpf schwammen auf den achten Platz.

AK 13/14 weiblich mit Amelie Zuske, Leonie Hauser, Sofie Hauser, Chiara Wintergerst und Leonie Riethmüller kamen auf den neunten Platz.

AK 15/16 männlich mit Sophie Zuske, Madeleine Wintergerst, Uwe Greule, Mika Strauss und Felix Mömesheim erzielten den siebten Platz.

AK offen weiblich mit Linda Linnenfelser, Lisa Linnenfelser, Lena Hildinger und Deborah Stöffler schwammen auf den achten Platz.

Auch in der Einzelkonkurrenz präsentierten sich die Althengstetter in toller Verfassung. Carlotta Grimm (AK 12) schwamm auf Platz drei und wurde somit ins Jugendförderprogramm des Landes aufgenommen. Ebenso einen dritten Platz erzielte Amelie Zuske (AK 13/14). Sie ist nun neues Mitglied im württembergischen Landeskader. Die Chancen sind gut, dass sich alle Platzierten für die deutsche Mehrkampf Meisterschaft in Hannover qualifiziert haben.

In der neuen Disziplin "Line Throw" erreichten die Althengstetter mit Mika Strauss und Uwe Greule Platz fünf, Lasse Tiedje und Yannik Michaletz Platz sechs und Patrice Papoulidis und Yannick Wacker Platz sieben. Damit haben sie die Qualifizierungsnorm für die erste deutschen Einzelstrecken- Meisterschaften am 25. und 26. Mai in Magdeburg locker erreicht.

Da auch das tolle Ergebnis bei der Landesmeisterschaft in drei Disziplinen innerhalb der geforderten Normen lag, werden die Althengstetter Jungs nach Magdeburg fahren und sich der Konkurrenz auf nationaler Ebene stellen.