Das Täfelberghaus soll nach einer gründlichen Renovierung von der Narrenzunft Althengstett als Vereinsheim genutzt werden. Foto: Biermayer

Das historische Gebäude muss aber erst gründlich saniert werden. Haus ist bislang ohne Strom- und Wasserversorgung.

Althengstett - Die Spannung unter den zahlreichen Zuhörern in der jüngsten Sitzung des Althengstetter Gemeinderats war groß. Es ging um die Frage, was mit dem vor kurzem von der Gemeinde erworbenen Täfelberghaus geschehen soll, das auf dem Althengstetter Hausberg steht. Für viele Einheimische ist es geradezu ein Wahrzeichen geworden.

Das ehemalige Naturfreundehaus hat keinen Stromanschluss und ist auch nicht mit dem Wasser- und Abwassersystem der Gemeinde verbunden. Es ist deshalb bisher nur im Sommerhalbjahr nutzbar. "Die Unterhaltung und Überwachung des Hauses bei einer Verantwortung durch die Gemeindeverwaltung ist aufwendig, während ein Verein das Haus wesentlich günstiger betreiben kann", stellte Bürgermeister Clemens Götz fest. Daher wandte sich die Verwaltung an die Vereine, um Vorschläge für die künftige Nutzung des Anwesens zu erbitten.

Es zeigte sich, dass die Narrenzunft Althengstett bereit ist, das historische Gebäude in offener Form als Vereinsheim zu nutzen und es an andere Vereine oder Gruppen zu vermieten. "Die Narrenzunft ist auch bereit, das Haus auf eigene Kosten zu unterhalten und nötige Investitionen zu tätigen. Hierfür wäre Planungssicherheit in Form eines länger währenden Mietvertrages erforderlich", teilte Götz mit.

"Ich gebe zu bedenken, dass bei der Nutzung des Täfelberghauses dort Unruhe einzieht, die störend sein könnte", unterstrich Rätin Gisela Gröger. Die Naturliebhaberin erinnerte an ausgesprochen unerfreuliche Ereignisse in der Vergangenheit. Nach Angaben von Götz ist das Gebäude nicht Teil des Naturschutzgebietes, wird aber von solchem umgeben.

"Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass dort die falschen Leute einziehen", warnte Richard Dipper. Rüdiger Klahm und Andreas Braun setzten sich für die Nutzung des Täfelberghauses durch die Narrenzunft ein.

Die Mitglieder der Ortsgruppe des BUND hatten im Vorfeld bereits ganz andere Vorstellungen geäußert. Sie plädierten für einen Rückbau des Hauses und die Überführung des Grundstückes in das umliegende Naturschutzgebiet. Diese Lösung könnte der Gemeinde nach Ansicht des BUND bis zu 50.000 Ökopunkte einbringen. Der Liederkranz und die Feuerwehr können sich zeitweise Nutzungen vorstellen und würden für die betreffenden Veranstaltungen das Anwesen von der Narrenzunft mieten.

Der Gemeinderat beschloss schließlich einstimmig, vor der Nutzung des Täfelberghauses eine Ermittlung der voraussichtlichen Kosten für die Renovierung, Verbesserung und Erhaltung des Gebäudes vorzunehmen. Die Narrenzunft wird gebeten, sich an der Ermittlung der Kosten sowie an der Erstellung eines Finanzkonzeptes zu beteiligen. Bei einer diesbezüglichen Einigung vermietet die Kommune das ehemalige Naturfreundehaus an die Narrenzunft. Die Maßnahme soll bis zum Sommer 2014 realisiert werden. Dabei soll vertraglich sichergestellt werden, dass auch andere Vereine das Haus gegen angemessenen Kostenersatz nutzen dürfen.