Schwere Zeiten für Fasnetsverrückte: Der Ostelsheimer Luggaball wird nächstes Jahr vermutlich nicht stattfinden. (Archivfoto) Foto: (sb)

Erste Absagen treffen schon ein. Noch keine entgültigen Entscheidungen bei Narren in Althengstett und Ostelsheim.

Althengstett/Ostelsheim - Der Kreis Calw ist sicher keine Fasnetshochburg. Gefeiert wird hier, etwa in Althengstett und Ostelsheim, in der fünften Jahreszeit dennoch. Eigentlich. Doch angesichts der Corona-Situation sieht es derzeit nicht danach aus, dass 2021 Umzüge oder Bälle stattfinden können.

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"Die Planungen sind schon längst abgeschlossen", sagt Mike Schaller, der Zunftmeister der Althengstetter Narren über die Fasnetsveranstaltungen 2021. Schließlich nimmt der Verein gleich nachdem die eine Saison vorbei ist, die kommende in den Blick. "Die Frage ist, ob es stattfindet oder nicht."

"Man muss auch an die Mitglieder denken"

Die endgültige Entscheidung ist in Althengstett noch nicht gefallen. Am 22. Oktober will sich der Ausschuss der Narrenzunft festlegen. Mike Schaller allerdings kann sich nicht vorstellen, dass angesichts von Corona Umzüge oder große Hallenveranstaltungen während der Fasnet stattfinden können.

Hexentaufe, Narrenbaumstellen, Kinderfasnet, Narrenball, Rathaussturm und Hexenverbrennen stehen in Althengstett eigentlich auf dem Programm. Dazu kommt, dass die Narrenzunft von 6. Januar bis Aschermittwoch viele Auswärtstermine hat. Sie seien schon überall angemeldet, erzählt Schaller. Am Montag vor einer Woche habe er allerdings die erste Absage erhalten. Der Vorsitzende rechnet mit vielen weiteren.

"Man muss auch an das Wohl der Mitglieder denken", sagt Mike Schaller. Rund 140 aktive sind es in der Narrenzunft Althengstett derzeit. Dass sie an der Fasnet in Bussen zu Umzügen fahren, ist für ihn zumindest aus heutiger Sicht nicht vorstellbar. Was vielleicht möglich sein könnte, das ist ein gemütliches Beisammensein mit geregeltem Abstand im Vereinsheim. Denn auch ohne Großveranstaltungen wird’s Fasnet. "’s goht dagega", meint Mike Schaller. Und: "Wir hoffen alle auf ein Jahr später."

In Ostelsheim steht Mike Schöffler an der Spitze der Narrenfreunde Heckenbeerlesgäu. Dort findet alle fünf Jahre während der Fasnet sogar ein Umzug statt. Das wäre 2021 wieder der Fall, anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Narrenfreunde. "Wir gehen davon aus, dass es nichts wird", sagt Schöffler.

Ideen werden notfalls eben 2022 umgesetzt

Auch die Ostelsheimer haben ihre Veranstaltungen – am Schmotzigen und am Tag darauf wird normalerweise in der Halle gefeiert – bereits geplant, die Einladungen an andere Zünfte sind längst raus. Zudem wären sie ab Dreikönig eigentlich jedes Wochenende unterwegs.

Weil es dazu wohl ebenfalls nicht kommen wird, seien die Mitglieder des Vereins "natürlich alle ein bisschen enttäuscht". Zumal Corona bereits jetzt etliche Veranstaltungen, an denen sie sich beteiligen, verhindert hat: Mike Schöffler nennt Fleckenfest und Käfertreffen, aber auch das Theater an Halloween.

Die Narrenfreunde Heckenbeerlesgäu überlegen ebenfalls, ob nicht zumindest kleinere Termine wie das Narrenbaumstellen am 6. Januar, ohnehin im Freien, trotz Pandemie stattfinden können. Doch um etwas fix zu planen, sei es noch zu früh.

Immerhin: Sollte die Fasnet überraschend doch möglich sein, dann wären die Ostelsheimer vorbereitet. Andernfalls setzen sie ihre Ideen eben 2022 um.