Mit einem reizvollen musikalischen Programm entführten (von links) Olaf Ehmert, Jens Todt und Andrea Bub die Konzertbesucher in die faszinierende Welt der irisch-schottischen Folkmusik. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizveranstaltung: Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer haben Freude an irisch-schottischer Folkmusik

Seit dem Frühjahr hatten sie auf diesen besonderen Tag hingearbeitet. Jetzt konnten in Ottenbronn Flüchtlinge, ehrenamtliche einheimische Betreuer sowie zahlreiche Besucher den Klängen der Folkband "Slieve League and the Pebbles" lauschen.

Althengstett-Ottenbronn. "Ich finde es toll, dass die Band ohne Gage spielt", lobte Ortsvorsteher Richard Dipper. Rund 100 Gäste waren in die Sängerhalle des Liederkranzes Eintracht Ottenbronn gekommen. Der Gesangverein hatte die Halle kostenlos zur Verfügung gestellt und bezahlt Strom und Heizung.

Es duftete dort nach leckeren exotischen Speisen. Die Ottenbronner Asylbewerber hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und Köstlichkeiten nach typischen Rezepten ihrer Heimat vorbereitet, die von den überwiegend deutschen Gästen mit viel Genuss verzehrt wurden.

Man schmeckt Gewürze heraus

"Ich habe etwas Tolles gegessen. Es war so etwas von lecker. Man schmeckte vor allem die verschiedenen Gewürze gut heraus", lobte Konzertbesucherin Marita Hagedorn. Die Neuhengstetterin fand auch die dargebotene Musik "Klasse" und hätte am liebsten mitgetanzt.

Das heimische Trio "Slieve League and the Pebbles" entführte die Besucher mit seiner reizvollen Musik zu den zerklüfteten Steilküsten Irlands und Schottlands. Andrea Bub (Flöten), Olaf Ehmert (Gitarre) und Jens Todt (Gesang, Gitarre, Bodhran) haben sich ganz dieser ursprünglichen irisch-schottischen Folkmusik verschrieben.

Die in Calw, Ottenbronn und Ostelsheim lebenden Musiker spielten wie aus einem Guss. Besonders anrührend waren dabei die samtigen Balladen, die von alten Sagen und Mythen erzählten.

Eingestreute rasante und fröhliche Rhythmen wurden mit fliegenden Fingern gespielt und brachten schwindelerregende Flötentöne zum Erklingen.

Das Ensemble präsentierte die ganze musikalische Vielfalt der Folkmusik. Die Musiker spielten melancholische Geschichten, die vom Leben erzählten und doch von heiteren, geradezu tänzerischen Klängen begleitet wurden. Es wurde nach Kräften mitgeklatscht bei dieser wunderbar ausgewogenen Mischung von melancholisch-besinnlicher und mitreißend-fröhlicher Musik.

Es war schon spät, als der Abend mit der heimlichen Nationalhymne der Iren "Whiskey in the Jar" ausklang. Das Publikum war begeistert. Viel Beifall bekam auch eine stimmungsvolle Soloeinlage, die Todts jugendliche Tochter Magdalena mit der Geige spielte.

Die Migrantin Asma Ahmad aus Syrien strahlte. "People sehr freundlich, Essen gut", lobte sie in schon gut verständlicher Sprache.

Der Erlös aus der Veranstaltung von rund 1 000 Euro wird für die Flüchtlingsarbeit verwendet. "Wir benötigen immer wieder finanzielle Mittel, um unseren Flüchtlingen auf dem Integrationsweg in Notfällen zu helfen" unterstrich die Althengstetter Flüchtlingsbeauftragte Barbara Ogbone.