Zahlreiche Gäste applaudierten den jungen Musicaldarstellern auf der Bühne. Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Kita Ottenbronn vor 50 Jahren eröffnet / Festakt mit vielen Gästen / Unterhaltsamer Rückblick

"Wir sind die Welt, wir sind die Kinder", sangen die Jungen und Mädchen der Ottenbronner Kita sowie ihre Erzieherinnen. In heiterer Atmosphäre begingen sie am Sonntag mit einem Festakt das 50-jährige Bestehen der Betreuungseinrichtung.

Althengstett-Ottenbronn. Zahlreiche Ehrengäste und Zeitzeugen hatten sich eingefunden und feierten fröhlich mit der Kita-Gemeinde. Was im Jahr 1969 mit 35 Kindern und einer Fachkraft begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer modernen Kita mit heute höchstens 25 Kindern und zwei Erzieherinnen pro Gruppe.

"Sie können sich darauf verlassen, dass wir dies so erhalten und noch ausbauen werden", versprach Bürgermeister Clemens Götz. Wie von Ortsvorsteher Richard Dipper zu erfahren war, ist ein Anbau an die bestehende Kita bereits angedacht.

"Seit die NS-Kinderschule im Kirchsaal untergegangen war, gab es, wenn ich es noch richtig weiß, ringsum nicht nur in Ottenbronn keinen Kindergarten", hob der frühere Bürgermeister und spätere Ortsvorsteher Manfred Hammann hervor. Er erinnerte an die Schwierigkeiten, die die damals 516 Einwohner zählende, noch selbstständige Gemeinde zu überwinden hatte, bis der erste kleine Kindergarten eingerichtet werden konnte.

"Nur wenige Mütter waren berufstätig, da konnten sie neben der Haus- und Hofarbeit ihre Kinder zu Hause selbst betreuen", wusste Hammann. Er berichtete darüber, wie es wegen der Art und Weise, wie Erziehung zu gestalten sei, in Ottenbronn über die Frage "konservative oder antiautoritäre Erziehung" heftig gestritten wurde. Der Disput ging so weit, dass er deswegen sogar eine Bürgerversammlung einberufen musste. Die hitzigen Debatten konnten schließlich beendet werden mit dem Hinweis, dass es in der örtlichen Schule ja bereits antiautoritäre Er- ziehung gebe.

Bebilderte Bibeln als Geschenk überreicht

Kindergartenleiterin Andrea Wosimsky begrüßte auch Rosemarie Ebner, die erste Kindergärtnerin der sozialen Einrichtung, und mit Martina Schmitter auch "ein ehemaliges Kindergartenkind der ersten Stunde".

Charlotte Weik, die Leiterin des Althengstetter Familienzentrums und ihre bereits designierte Nachfolgerin Franziska Binczik gaben einen lebendigen Einblick in die Arbeit ihrer Einrichtung. Ortspfarrer Jörg Schaber würdigte in seinem Grußwort die wertvolle und wichtige Kindergartenarbeit. Er überreichte drei bunt bebilderte Kinderbibeln.

Viel Spaß hatten die zahlreichen Gäste bei der Aufführung des fröhlichen Musicals "Das kleine Ich bin ich" das Kindergartenkinder und Erstklässler in Kita-T-Shirts sowie originellen Kostümen darboten.

Viel Beifall bekam Jolanda Märki, die mit Gitarrenbegleitung das Lied "Hör den Kindern einfach zu" vortrug.

Daran knüpfte Wosimsky eine kleine pädagogische Besinnung an. Sie stellte heraus, dass Kindern zuzuhören immens wichtig sei. Das Kind fühle sich dabei angenommen, verstanden und auch geliebt", unterstrich die Kita- Leiterin. Dies führe letzten Endes zur Bildung von Selbstvertrauen bei den Kleinen. Dem Festakt in der Mehrzweckhalle schloss sich ein geselliger Teil in der Kita an. Dort konnten die Besucher bei Kaffee sowie Kuchen miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen.

Eine Bilderpräsentation aus 50 Jahren sorgte immer wieder für Heiterkeit. "Die großen Leute dürfen ihre Wünsche für die Kita und die Kinder auf Steine schreiben, die im Schaukasten im Eingangsbereich noch lange an diesen besonderen Festtag erinnern werden", forderte Wosimsky auf, und zahlreiche Besucher kamen diesem Wunsch dann auch nach.