Pfarrer Martin Schoch (von links), Kommandant Benjamin Jones und Diakon Bertram Bolz freuen sich über das neue Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr.Foto: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Neues Teleskopmastfahrzeug bei Festgottesdienst gesegnet

Althengstett. Vor einem halben Jahr wurde das neue Teleskopmastfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Althengstett in Betrieb genommen. Nun wurde es der Öffentlichkeit bei einem Festgottesdienst offiziell vorgestellt. Und damit nichts mehr schief gehen kann, wurde es sogar noch gesegnet.

Kommandant Benjamin Jones war gut gelaunt. "Ich bin überrascht, dass so viele Leute gekommen sind", meinte er beim Festgottesdienst am Sonntag im Althengstetter Gerätehaus. Etwa 150 Besucher waren da – alles corona- konform mit Maske und Abstand. Es sei auch eine kleine Entschädigung für die entfallenen Feierlichkeiten zum 150-Jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde.

Zu feiern gab es trotzdem etwas. Es wurde nämlich das neue Fahrzeug TM-32 offiziell vorgestellt und gesegnet. Im Einsatz ist das Gefährt aber schon seit September vergangenen Jahres. Und es wurde schon mehrmals benötigt. "Fünf mal war es seither schon im Einsatz", erzählte Jones. Zu zwei Brandeinstätzen in Simmozheim sei man damit hinzu alarmiert worden. Drei mal sei man bei Personenrettungen angefordert worden.

Hier zeigt das neue Fahrzeug sein ganzes Potential. Denn durch den abknickbaren Teleskoparm können auch schwer zugängliche Bereiche erreicht werden, wie bei einer Personenrettung in der Ottenbronner Wolfsschlucht (wir berichteten). Etwa die Hälfte der 70 Feuerwehrleute seien für den TM geschult, so Jones. Die Schwierigkeiten seien vor allem die filigrane Steuerung des massiven Korbs am Teleskoparm und das Arbeiten in mehr als 30 Metern Höhe.

Beim ökumenischen Festgottesdienst, den Martin Schoch und Diakon Bertram Bolz leiteten, wurde immer wieder Bezug zum Wahlspruch der Freiwilligen Feuerwehr genommen. "Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr", lautet dieser. "Wer ist der Nächste?", fragte Schoch. Die Bibel gebe hier eine Antwort. Wie in der Geschichte des barmherzigen Samariters sei dies derjenige, der Hilfe braucht. Was die Feuerwehrleute leisteten, sei gelebte Nächstenliebe.

Große Vorbilder

Helden des Alltags seien sie, rief Schoch den Feuerwehrleuten zu. Er sei dankbar für dieses Engagement. Sie seien Vorbilder. Man könne sich auf sie verlassen, so wie sie sich auf Gott verlassen könnten. Er helfe, wenn ein Einsatz mal nicht funktioniere oder einen schreckliche Bilder weiter verfolgten.

Alarm geht plötzlich los

"Einer für alle, alle für einen", so brachte Bolz die Kameradschaft der Feuerwehr auf den Punkt. Es sei zwar toll, was die Technik für Fortschritte mache. Man könne es an dem neuen Fahrzeug sehen. Doch das Wichtigste seien die Menschen hinter der Technik. Anschließend segnete er den TM mit Weihwasser. Vier Feuerwehrleute brachten Fürbitten vor. Sie baten Gott um Schutz im Einsatz, Hilfe bei der Verarbeitung schrecklicher Bilder und für eine gute Kameradschaft.

Dann ging plötzlich der Alarm los. Die Feuerwehrleute sprangen auf, zogen ihre Einsatzausrüstung an und machten sich mit Martinshorn auf den Weg. Kommandant Jones klärte die Besucher wenig später auf. Es sei nichts Dramatisches passiert. Lediglich eine Ölspur, um die man sich habe kümmern müsse. Dies zeigte aber auch: Die Feuerwehr ist immer einsatzbereit und sei es im eigenen Festgottesdienst.

Zu dessen Abschluss wurde das Florianslied gesungen. Der Posaunenchor aus Althengstett umrahmte den gesamten Gottesdienst musikalisch. Weil die Feierlichkeiten wegen der Pandemie ausfielen, bekommt laut Kommandant jeder Haushalt in Althengstett in den kommenden Tagen eine Festschrift zum 150-jährigen Bestehen zugestellt – kostenlos.