Beim Schreibwettbewerb des Seniorenrats Althengstett gab es zahlreiche Preisträger. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Hobbyautoren: Schreibwettbewerb des Seniorenrats Althengstett erweist sich als voller Erfolg

"Zuhause, Heimat, Familie" lautete das diesjährige Motto des Schreibwettbewerbs, den der Seniorenrat Althengstett jetzt schon zum zweiten Mal ausgeschrieben hatte. Mehr als 30 Bürger aller Altersklassen aus Althengstett und der Region beteiligten sich mit originellen Beiträgen zu diesem Themenkreis.

Althengstett. Die Organisatoren haben nun alle eingereichten Beiträge in einer ansprechend gestalteten Broschüre veröffentlicht.

Als Juroren wirkten mit: Martin Frieß (Landratsamt Calw), Clemens Götz (Gemeinde Althengstett), Ralf Klormann (Schwarzwälder Bote), Thomas Schreckenberger (Kabarettist aus Gechingen) und Olaf Kerkau (Musikschule Calw).

Ganz unterschiedliche Beiträge

"In einem Ort, in dem zwei von drei Einwohnern zugezogen sind und hier eine neue Heimat gefunden haben und in einer Zeit, in der so viele Menschen durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat verlieren, ist das Thema besonders aktuell", hob der Althengstetter Bürgermeister Clemens Götz hervor. Und Landrat Helmut Riegger betont in seinem schriftlichen Grußwort: "Heimat ist unser Sehnsuchtsort, wir verbinden damit das Gefühl der Geborgenheit. Heimat ist da, wo man sich verstanden fühlt."

In ganz unterschiedlichen Beiträgen kreisen die Autoren um das Thema "Heimat", das für viele völlig unterschiedliche Facetten hat. Oft wird unterschieden zwischen "Heimat" und "Zuhause". "Inzwischen ist diese Trennungsschärfe verloren gegangen und sie sind wieder zum Synonym geworden, das sie sein sollten", schreibt eine Teilnehmerin. Heimat sei für sie nicht nur die Natur oder die Stadt, in der sie lebe. "Heimat sind Gerüche und Geräusche, sind Gerichte und Getränke der Menschen, sind Kultur und Klänge um uns herum", schreibt eine andere Autorin. Heimat sei dann "ein Brunnen voller Gefühle, ein Meer voller Sehnsucht und Hoffnung", fügt sie ergänzend hinzu.

Fast immer wird in Zusammenhang mit diesem Thema auch die Bedeutung der Familie für die Entwicklung eines Heimatgefühls hervorgerufen. Und dabei wird der Verlust eines geliebten Angehörigen auch als Verlust von einem Stück Heimat erlebt.

Organisatorin Bettina Küppers und der Vorsitzende des Seniorenrats Althengstett, Ernst Hempel, hatten die Würdigung von je drei Beiträgen an einzelne, kompetente Persönlichkeiten vergeben, was eine zusätzliche Vielfalt von Äußerungen zu diesem komplexen Thema ins Spiel brachte.

Jurymitglied Ralf Klormann, Redaktionsleiter des Schwarzwälder Boten in Calw, berichtete, dass ihm das Lesen der unterschiedlichen Beiträge "viel Spaß bereitet hat". Er versprach, dass er beim Zustandekommen eines solchen Wettbewerbs im nächsten Jahr gerne wieder dabei sein werde.

Besondere Würdigung

Walter Stutz, der Filialleiter der Vereinigten Volksbank eG in Althengstett, zeigte sich stark beeindruckt von den persönlichen Beiträgen. "Ich fand die Geschichten sehr zu Herzen gehend", bekannte er. Auch die Althengstetter Filialdirektorin der Kreissparkasse Pforzheim Calw, Christina Bode, lobte die Qualität der "vielen spannenden Geschichten", an denen sie "hängengeblieben" sei.

Der Calwer VHS-Chef Sebastian Plüer fand so manchen Beitrag "lustig und lehrreich". "Es waren wirklich berührende Geschichten", hob der Calwer Musikschulleiter Olaf Kerkau hervor.

Eine besondere Würdigung gab es dann für die 15-jährige Azita Noori. Das Flüchtlingsmädchen aus Afghanistan, das seit drei Jahren in Deutschland lebt, war die jüngste Teilnehmerin. Die Neuntklässlerin hatte das schwierige Leben in der alten, und die dramatische Flucht in einer neuen Heimat geradezu zu Herzen gehend in deutscher Sprache aufgeschrieben und erntete dafür besonders viel Anerkennung.

"Du hast dir die Mühe gemacht, einen Teil deines jungen Lebens zu Papier zu bringen. Man kann deine Erlebnisse gut nachempfinden", hob die stellvertretende Vorsitzende des Althengstetter Seniorenrates, Gisela Winkler, bei der Verleihung des Sonderpreises hervor.

Der Calwer Humorist Paul Haug sorgte mit witzigen, originellen Beiträgen für heitere Stimmung.

Im Anschluss an die Feier gab es dann bei selbst gebackenem Zwiebelkuchen und Getränken noch reichlich Gelegenheit zur Geselligkeit und regem Gedankenaustausch.

Einen Preis erhielten: Adelheid Weber, Azita Noori, Beate Hofmann, Brigitte Stolz, Charlotte Wentsch, Christopher Stolz, Claudia de Buhr, Dagmar Meyer, Dieter Hübner, Doris Ginter, Ebi Wedad, Elena Lenz, Fariba M.Amin, Gaby Stahl, Inge Horn, Ingrid Kahlig, Irene Wurster, Marianne Haynold, Martina Theurer, Rudi Reutter, Ulrike Stolz und Ute Steinheber.

Der Schreibwettbewerb konnte mit Hilfe der Sponsoren Schwarzwälder Bote, Volkshochschule Calw, Land- kreis Calw, Gemeinde Althengstett, Sparkasse Pforzheim Calw, Vereinigte Volksbank eG, Musikschule Calw, Rathausapotheke Althengstett sowie des Althengstetter Druckhauses Weber realisiert werden.