Für den kulturellen Austausch mit Finnland haben Achtklässler der Realschule Kuckucksuhren umgestaltet. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Zehn Jahre Schüleraustausch der Realschule mit Finnland / Förderung durch europäisches Programm "Erasmus+"

Vorwiegend in Schwarz-Rot-Gold sind die Kuckucks-Uhren auf der Treppe im Foyer gestaltet. Sie sind ein Projekt von Achtklässlern der Althengstetter Realschule. Die typisch deutschen Kulturobjekte nehmen Bezug zur Schulpartnerschaft mit Finnland.

Althengstett. Schnell wird dem Betrachter klar, dass, mit Ausnahme der Form, eigentlich nichts mehr ist, wie es an den Uhren war. Die Jugendlichen hatten für die sonst eher in dunkleren Tönen gestalteten Zeitanzeiger jede Menge Farbe eingesetzt. "Nachdem alle schwarz grundiert waren, sprudelten die Gestaltungsideen", sagt Kunstlehrerin Bärbel Papke schmunzelnd. Im Vorfeld hatte sie 25 unterschiedliche Modelle im Internet für das Projekt ersteigert. "Durch den Förderbescheid des europäischen Programms ›Erasmus+‹ und Schulbildung für strategische Schulpartnerschaften war das möglich geworden", erläuterte Schulleiterin Christa Wurster-Zischler, die sich über den neuerlichen Zuschlag freut, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Achtklässler kommen an Nachmittagen in zusätzlichen Unterricht

"That’s typical" steht als Titel über den kulturellen Projekten, mit denen die Realschüler und ihre Altersgenossen in Finnland den Austausch vorbereiten. Deshalb waren die Farben der deutschen Nationalflagge Grundlage für die Neugestaltung der Kuckucksuhren, wie die Jugendlichen berichten. 23 Achtklässler kamen für zusätzlichen Unterricht am Nachmittag in die Realschule und setzten ihre künstlerischen Ideen um.

"Mehr noch, zerbrochene Teile wurden repariert, fehlende Ornamente durch Tonarbeiten ersetzt, und Robin, unser Techniker, hat sogar das Schlagwerk wieder zum Laufen gebracht", fasst Papke das Engagement der Schüler zusammen. Eine Herausforderung wird der Transport nach Finnland Anfang April, denn die Kuckucksuhren sollen auch dort ausgestellt werden.

Das war aber nicht alles, wie die Projektbegleiterin berichtet. In einer sprichwörtlichen Nacht- und Nebel-Aktion sollen Sweat-Shirts mit Spray selbst gestaltet werden, natürlich mit typisch deutschen Motiven. Dafür übernachten die Realschüler in der Bildungseinrichtung.

Zudem bereiten sie für den Gegenbesuch der Finnen bereits ein weiteres Projekt vor. "Wir gießen Gartenzwerge aus Beton, die dann bemalt werden", kündigen die Jugendlichen an. Einen Proto-Typ erhielt die begeisterte Rektorin bereits.

"Wir sind jetzt im zehnten Jahr des Austausches mit Finnland und sehr stolz auf die Eltern, die sich sehr viel Mühe geben", würdigte Wurster-Zischler deren Engagement. Unterdessen können sich die Althengstetter auf einer geschützten Plattform im Internet bereits mit den finnischen Schülern austauschen und versandten schon gegenseitig in Englisch verfasste Steckbriefe.