Rund 30 Jugendliche informierten sich bei einem Forum zum bevorstehenden Wahlsonntag. Foto: Jugendtreff Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Forum mit rund 30 Teilnehmern verschiedener Nationalitäten

Althengstett. Außerordentlich zufrieden mit dem Ablauf und der Teilnehmerzahl des Jugendforums anlässlich des Super-Wahltags am 26. Mai ist die Althengstetter Jugendhausleiterin Martina Ogorek: "Ich hätte nie geglaubt, dass über 30 junge Leute verschiedener Nationalitäten zu der Informationsveranstaltung zu den Kommunalwahlen und der Europawahl zu uns in den Jugendtreff kommen würden. Sie haben gut zugehört und auch Fragen der beiden Referenten beantwortet."

Thema leicht verständlich erläutert

Die beiden Redner, der Althengstetter Bürgermeister und Kreisrat Clemens Götz und der Bad Wildbader Journalist und langjährige Stadtrat Bruno Knöller erklärten kurz und in leicht verständlichen Worten die Bedeutung des Wahltags.

Götz hatte einen dünnen Brief mitgebracht und zugleich zwei anwesende Jungen gebeten, kurz aufzustehen, um einen anschaulichen Vergleich anzustellen: "Wenn ihr an einer Bundestagswahl teilnehmen würdet, ist Euer Gewicht durch Eure Stimmabgabe etwa so schwer wie dieser Brief, bei der Gemeinderatswahl aber etwa so schwer wie diese beiden Jungs."

Zugleich präsentierte und erklärte er die Stimmzettel für die Gemeinderatswahl und freute sich: "Verschiedene Parteien und Wählervereinigungen haben Kandidaten  aufgestellt. Und ich kann Euch versichern, dass bei uns in der Gemeinde nur Parteien und Personen dabei sind, die man guten Gewissens wählen kann." Selbst, wenn man niemanden davon kenne, sollten die jungen Menschen auf jeden Fall ihr Wahlrecht nutzen. Sie könnten beispielsweise sich an Berufen orientieren, jemand aus ihrer Straße wählen oder sich für die jüngsten Kandidaten entscheiden. Bei Kommunalpolitik gehe es um örtliche Dinge, die jeden angehen und wobei jeder mitreden könne: um Kindergärten, Schulen, Straßen und vieles mehr.

Bruno Knöller ergänzte: "Dieses Jugendhaus, in dem wir gerade sind, habt ihr auch dem Bürgermeister und Gemeinderat in  Althengstett zu verdanken und ist eine freiwillige Einrichtung. Mehr als die Hälfte aller 25 Städte und Gemeinden im Kreis Calw haben so etwas leider nicht."  Schon 16-jährige Jugendliche dürfen den Gemeinderat und den Kreistag, der sich unter anderem mit Krankenhäusern, Berufsschulen und Kreisstraßen zu beschäftigen habe, mitwählen. Das gelte für Menschen aus allen 28 EU-Staaten, so Knöller. Dagegen müsse man schon 18 Jahre alt sein, um die Europaabgeordneten wählen zu dürfen, was er bedauerte. Der Journalist betonte auch: "Zur Demokratie gehört ebenso, dass Presse, Rundfunk und Fernsehen kritisch, aber sachlich über die Politik berichten."

Damit der Abend kurzweilig und nicht zu trocken wurde, gab es zudem fetzige Musik, muntere Gespräche, sowie kostenlos Getränke und Pizzen für die jungen Leute. Einige Teilnehmer füllten einen ausgelegten Fragebogen aus. Dabei wurde unter anderem der Wunsch nach mehr Mitsprache der Jugendlichen bei Entscheidungen und eine regelmäßige Wiederholung einer solchen Veranstaltung geäußert. Andere wiederum antworteten auf die Frage, weshalb sie gekommen waren, schlichtweg mit den zwei Worten: "Wegen Martina".