Mit einer Partnerschule in Finnland fand im Schuljahr 2008/09 ein erster Austausch statt. Inzwischen ist dieser Kontakt zum festen Bestandteil des Lebens an der Hengstetter Realschule geworden und wird im neuen Jahr von der EU gefördert. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Mehrere Neuerungen an der Althengstetter Realschule / Förderantrag für ein Austauschprojekt genehmigt

"Die Althengstetter Realschule behält Bewährtes und integriert Neues", sagt Rektorin Christa Wurster-Zischler. Im jetzt beginnenden Schuljahr 2018/19 wird es mehrere prägnante Veränderungen geben.

Althengstett. "Die Zahlen sind stabil. Wir unterrichten im neuen Schuljahr 611 Schüler und sind vierzügig", berichten Wurster-Zischler und ihr Kollege Stefan Eiding im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die Anmeldungen für Klasse fünf würden wieder steigen (2018/19: 103). "Wir haben viele Rückläufer vom Gymnasium", so die Schulleiterin. Vielen galt und gelte die Realschule als die neue Haupt- und Werkrealschule. "Das ist bei uns überhaupt nicht so", betonen Wurster-Zischler und Eiding.

Entspannteres Lernen

Mehr als 50 Prozent der Schüler würden ihre schulische Laufbahn am Gymnasium fortsetzen. Viele Eltern hätten erkannt, dass das Lernen an der Realschule entspannter sei und wählten bewusst den Weg über die Realschule zum Abitur. Bildungspolitisch sei es ruhiger um die Realschulen im Land geworden. "Wir wollen uns weiterentwickeln. Dafür Ruhe zu brauchen, bedeutet keineswegs Stillstand", betont die Pädagogin.

Neu sei, dass sowohl in Klasse 8 als auch 9 Berufspraktika anstehen, zusätzlich ein Sozialpraktikum. Das sei wichtig vor allem im Hinblick auf den Hauptschulabschluss nach Klasse 9, so Wurster-Zischler. Wenn die Schüler wüssten, wie Leben und Arbeiten funktioniert, würden sie sich gerne neu erfinden und täten sich leichter mit der Berufsfindung. "Wir erwarten einen Motivationsschub und dass die Schüler aus dieser Selbstfindungsphase Profit schlagen werden", so die Rektorin. Sie hofft, dass sich genügend Betriebe finden, die den Achtern und Neunern ein Praktikum ermöglichen.

Zusammenhalt fördern

Neu ist außerdem "Team 5". Hinter dem Begriff verbirgt sich, dass künftig Acht- und Fünftklässler eine gemeinsame Unterrichtsstunde pro Woche haben. Dabei sollen vor allem die Jüngeren von den Älteren profitieren. "Diese Art der Vernetzung bringt ganz nebenbei viel für die Schulatmosphäre", betont Eiding. Der Zusammenhalt und das gegenseitige Helfen in jeglichen Situationen des Schulalltags würden gefördert.

Richtig spannend wird es für Schüler und Lehrer, was den Schüleraustausch mit Finnland betrifft. Erst diese Woche wurde ein Förderantrag der Althengstetter Realschule auf finanzielle Unterstützung aus dem EU-Programm "Erasmus  +" genehmigt, wie Wurster-Zischler freudig erzählt. Die Europäischen Kommission unterstützt damit allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. "Wir werden das Projekt auf eine Klasse beschränken", kündigt die Schulleiterin an.

Die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen aller Schulstufen und -formen soll innerhalb der Europäischen Union über gegenseitige Besuche und beispielsweise Aktionen jeweils vor Ort wie Ausstellungen gefördert werden. "Wir sind gespannt, was sich alles entwickeln wird", so die Schulleiterin.