An den sommerlichen Blutspendenaktionen in Hirsau und Althengstett beteiligten sich mehr als 400 Menschen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Mehr als 400 Menschen beteiligen sich in Althengstett und Hirsau an sommerlicher Blutspendeaktion / Erste Meisterschaft

Die erste Calwer Blutspendenmeisterschaft war ein riesiger Erfolg. Deutlich mehr als erwartet, nämlich mehr als 400 Menschen aus der Region, waren bereit, bei Blutspendeaktionen in Althengstett und Hirsau ihren kostbaren Lebenssaft zu spenden.

Althengstett/Calw-Hirsau. Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Calw und der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen hatte zu einer sommerlichen Blutspendenaktionen eingeladen. "Blutspender sind ganz besondere Menschen, denn sie übernehmen mit ihrer Blutspende gesellschaftliches Engagement und damit Verantwortung", freute sich DRK-Bereitschaftsleiterin Carmen Blaich.

Fruchtspieße und Säfte im Foyer

Schon im Foyer der Festhalle Althengstett wurden die Teilnehmer von jungen Frauen an einer Saftbar begrüßt, die freundlich lächelnd gesunde Fruchtspieße und frisch gepresste Säfte anboten. Es waren Jana Läpple aus Bad Liebenzell und Henriette Stieger vom Wimberg, die zusammen die neu gegründete Jugendrotkreuzgruppe in Calw-Stammheim leiten. Die Gruppe ist noch im Aufbau und ihre Mitglieder laden zum Schnuppern ein. Im Saal herrschte eine fröhlich-entspannte, ja geradezu warm- herzige Atmosphäre. Helfer des DRK-Ortsvereins kamen auf die Blutspender zu und halfen ihnen bei der anstehenden Prozedur. "Unser Ortsverein finanziert sich unter anderem auch über die Mithilfe bei Blutspendeaktionen", erzählte DRK-Helferin Britta Sauer.

Zunächst wurde die Körpertemperatur gemessen und der Blutfarbstoff, der Hämoglobinwert, ermittelt. Nach der Messung von Puls und Blutdruck galt es, einen speziellen Fragebogen auszufüllen. Der anwesende DRK-Arzt wollte unter anderem wissen, in welchen Regionen im Ausland die Teilnehmer zuletzt unterwegs waren.

Sie könnten nämlich möglicherweise Krankheitserreger mitgebracht haben, die man in der Regel erst nach einigen Wochen im Blut feststellen kann. Eine heikle Frage zur anonymisierten Selbstauskunft bezog sich auf intensivere, körperliche Kontakte mit anderen Menschen. Wenig später entschied dann ein in einer abgeschirmten Ecke stattfindendes Gespräch mit dem Arzt Gerhard Bühler, ob die betreffende Person Blut heute spenden kann.

Jeweils 500 Milliliter werden entnommen

Die Spendenwilligen erfuhren, dass sie möglichst etwas gegessen und vor allem auch getrunken haben sollten. Entspannt legten sich vor allem viele junge Menschen auf die zahlreich aufgestellten Blutentnahmeliegen und ließen sich von den geübten, erfahrenen Krankenschwestern 500 Milliliter ihres Lebenssaftes entnehmen. Danach ruhten die Spender dann etwa noch zehn Minuten auf den Liegen, bis ihr Kreislauf sich an die veränderten Bedingungen angepasst hatte. In Begleitung eines Helfers ging es wenig später zur räumlich etwas abgesetzten Vesperecke. Dort warteten Fleischküchle mit Kartoffelsalat und diverse Getränke auf die Spender. Einige ehrenamtliche Freiwillige um Uwe und Carmen Blaich hatten in der benachbarten Küche die Mahlzeit zubereitet.

Dass zu dem heutigen Termin besonders viele blutspendenwillige junge Menschen gekommen waren, hat einen ganz besonderen Grund: Britta Sauer hatte die pfiffige Idee, die Zahl der Blutspender dadurch zu erhöhen, dass man sie im Rahmen einer Art Meisterschaft organisiert. Zahlreiche Vereine, Feuerwehren und weitere Gruppierungen wurden dadurch zum Mitmachen animiert.

Jeder Einzelspender konnte seinen Punkt bei einer von ihm ausgewählten Vereinigung anrechnen lassen. Gewonnen hatte am Ende diejenige Gruppierung, die am meisten Punkte erreicht hatte. Dies führte dazu, dass erst vor Kurzem bei der gleiche Aktion in Hirsau 176 Menschen und jetzt in Althengstett 230 Blutspender teilnahmen.

Beide Veranstaltungen wurden bei der Ermittlung des "Blutspendemeisters" zusammen gewertet. "Die Gruppe, die die meisten Blutspenderpunkte auf sich verbuchen kann, erhält als Preis einen Wanderpokal und einen kompletten Grillkorb", kündigte Sauer an.

Nach Unfall selbst Konserven benötigt

"Ich hatte vor einiger Zeit einen schweren Motorradunfall und benötigte selbst viel gespendetes Blut. Mir wurde dadurch ein neues Leben geschenkt", berichtete ein 33-jähriger Mann aus Althengstett während der Aktion.

"Ich glaube, dass das hier eine sehr gute Sache ist. Man könnte selbst schnell in die Situation kommen, dass man gespendetes Blut braucht", unterstrich Theresa Sixt aus Ostelsheim. Alexander Faber aus Heumaden hat schon 26 mal Blut gespendet. "Ich mache das einfach so, um Menschen zu helfen", meinte er bescheiden.