Die Schüler lauschten Ben Lesser, der Auschwitz, Buchenwald und den Todeszug nach Dachau überlebte. Foto: Pfenning-Flik Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Zehntklässler von Realschule Althegstett über Schrecken der NS-Zeit informiert

Althengstett. "Zachor means remember" – diese Mahnung stand über dem Lebensbericht des 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Ben Lesser, dem alle Zehntklässler der Realschule Althengstett am Mittwoch betroffen lauschten.

Lessers Elternhaus stand in Krakau. Als Zehnjähriger erlebte er den Einmarsch der Wehrmacht in seine Heimatstadt. Von nun an hieß es ums Überleben kämpfen. Seine Familie musste völlig mittellos ins Ghetto Bochnia. Er selbst konnte nach Ungarn fliehen, seine Eltern wurden jedoch beim Fluchtversuch verraten und anschließend getötet.

Die Grausamkeiten bei der Deportation, während des Aufenthalts in Ausschwitz und später in Buchenwald schockierten die Schüler sichtlich. Auch die Schilderung des Todeszugs nach Dachau war erschütternd. Es stellte sich die Frage, wie all das von Menschen eines kultivierten Landes wie Deutschland ausgehen konnte.

Schüler tief beeindruckt

Wie Ben Lesser auf die Schüler wirkte, wird in folgenden Schüleräußerungen deutlich: "Es war spannend und eine gute Erfahrung, einmal einen Zeitzeugen zu hören." Ein anderer Schüler meinte: "Was mir besonders gefallen hat, war, dass er gesagt hat, Liebe und Hass – beides sei ansteckend – wählt die Liebe!"

"Es hat mich der Überlebenswille beeindruckt und die skrupellosen Taten der Deutschen haben mich schockiert. Es war außerdem beeindruckend, wie er trotz der Umstände alles durchgestanden hat – in so einem jungen Alter", resümierte ein Zehtklässler nach der Veranstaltung.

Lesser forderte die Schüler auf, seinem Beispiel zu folgen und niemals zu vergessen, was geschehen ist.

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