Neben dem klassischen Schulbetrieb gibt es in Althengstett viele weitere Betreuungsangebote. Foto: Kneffel/dpa Foto: Schwarzwälder Bote

Schulkindbetreuung: Angebot wird gut angenommen / Perspektivisch Mensa für Neuhengstett nötig

Die Schule ist aus und alle gehen nach Hause? Das war vielleicht früher einmal so. Veränderte Unterrichtsformen und Arbeitszeiten der Eltern machen eine weitere Betreuung notwendig. Die Gemeinde Althengstett hält für diese Kinder vielfältige Angebote vor.

Althengstett. Dazu gehört die Schulkindbetreuung für die Klassen 1 bis 4. Hier werden die Kinder von 7 bis 7.45 Uhr sowie von 15.15 bis 17 Uhr betreut. Dieses Angebot ist kostenpflichtig. Die Betreuung in der Mittagspause ist kostenfrei, ebenso wie Hausaufgaben-, Sprach- und Lernhilfen (HSL) im gleichen Zeitfenster. Auch die Soziale Gruppenarbeit von 12.10 Uhr bis 16 Uhr ist kostenfrei. Hierbei handelt es sich um ein Erziehungshilfe-Angebot.

Barbara Ogbone, Leiterin des Familienzentrums, erläuterte dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die aktuelle Lage bei allen Angeboten. 110 Schüler nähmen die Schulkindbetreuung in den unterschiedlichen Zeitfenstern in Anspruch, bei einer Schülerzahl von 284 zusammengenommen. Auch in der Ferienbetreuung würden es immer mehr Jungen und Mädchen, auch wenn die Zahlen insgesamt niedrig seien.

Steigender Bedarf

Etwa 20 Kinder nähmen die Förderprogramme der HSL-Maßnahmen in Anspruch. Ogbone erwartete hier einen steigenden Bedarf, ebenso wie bei der Sozialen Gruppenarbeit. Hier könnten aktuell maximal sieben Schüler betreut werden. Die Folgen der Pandemie würden hier aber für eine höhere Nachfrage sorgen. Allerdings sei dieses Angebot personal- und damit auch kostenintensiv.

Ständige Änderungen

Was den Mensa-Betrieb angehe, gebe es ein Angebot in Althengstett und Ottenbronn. In Neuhengstett existiere eine Vespergruppe. Hier werde durch das Neubaugebiet der Bedarf voraussichtlich aber steigen. Ein Mensa-Betrieb werde also auch hier perspektivisch notwendig.

Diesen Betrieb habe die Pandemie vor eine logistische Herausforderung gestellt, wie Ogbone erläuterte. Denn immer wieder hätten sich die Regeln geändert, mit welchen Abständen wie viel Kinder miteinander Essen durften. Irgendwann sei man selbst mit der Umnutzung anderer Räume vom Platz her an Grenzen gestoßen. Man überlege kontaktärmere Angebote, wie beispielsweise ein Kiosk im Freien, mit ins Angebot aufzunehmen. So sei man für solche Lagen besser gewappnet.

Insgesamt sind elf Mitarbeiter im Betreuungsbereich angestellt, so Ogbone. Dazu komme noch eine Stelle in der Sozialen Gruppenarbeit sowie insgesamt vier Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres. Alle leisteten sehr gute Arbeit. In der Zukunft stünden vor allem die Themen der Gebührenanpassung, der Digitalisierung und des Ganztagesanspruches ab 2025 an.

Viel Lob von Räten

Von den Gemeinderäten kam viel Lob für die Arbeit Ogbones und ihres Teams. Hartmut Weber (FWV) meinte, die steigenden Zahlen zeigten die Notwendigkeit der Angebote. Auch die Entscheidung, die Organisation der einzelnen Angebote im Familienzentrum zusammenzuführen, sei richtig gewesen. Dies sah auch Ratskollege Lothar Kante (SPD) so. Er sei für die Ausweitung der Sozialen Gruppenarbeit. Aber der Kreis müsse sich hier mehr einbringen. Auch Ute Steinheber (CDU) und Wolfgang Bauer (BNVAB) sprachen Ogbone ihre Anerkennung aus.

Bürgermeister Clemens Götz kündigte zudem weitere Investitionen im Bereich der Ganztagsbetreuung an. Man wolle mehrere Räume in der Althengstetter Festhalle dafür herrichten. Der Bar-Raum solle erneuert, der Schallschutz im Foyer verbessert und der Boden im großen Saal geschliffen sowie versiegelt werden. Die Maßnahmen kosten 221 000 Euro und sollen bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Die Gemeinde erhält eine Förderung in Höhe von 145 000 Euro. Die Festhalle stehe weiterhin für Veranstaltungen am Abend und am Wochenende zur Verfügung, stellte Götz klar.