In allen drei Althengstetter Ortsteilen gibt es jetzt freien Zugang zum Internet. Foto: dpa/Woitas Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Nur noch wenige Restarbeiten für öffentliches WLAN müssen erledigt werden

Althengstett. EU-Fördermittel für öffentliches WLAN zu bekommen, ist eine knifflige Sache. Das weiß keiner besser als der Ottenbronner Ortsvorsteher Richard Dipper, der entsprechende Anträge dafür zweimal ausfüllen musste, weil die Gäugemeinde nicht beim ersten Mal zum Zug kam. Auch die Einigung auf zentrale Standorte eines solchen Gratis-Internetzugangs war nicht ganz einfach. Nach einigen zusätzlichen technischen Verzögerungen ist es aber vollbracht: "Es ist alles installiert. Nur noch an einigen Stellen müssen zusätzliche Leitungen verlegt werden", sagte Dipper im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Nach Windhundprinzip

Im Herbst 2018 hatte sich die Gemeinde Althengstett erfolgreich um einen Zuschuss von 15 000 Euro im Rahmen der WIFI4EU-Initiative der Europäischen Union beworben. Der ehemalige Gemeinderat hatte für die Einrichtung von öffentlichem WLAN im aktuellen Haushalt 20 000 Euro eingestellt. Bei der EU-Ausschreibung war nach dem Windhundprinzip verfahren worden – Antragsteller wurden ausschließlich in zeitlicher Reihenfolge berücksichtigt. "Rund 18000 Antragsteller haben es probiert, der EU-Server war völlig überlastet, und ein halbes Jahr lang ging nichts mehr", so Dipper. Er hatte sich zuvor ausführlich in die Förderbedingungen des EU-Programms einarbeiten müssen.

Unter den Ersten

"In der zweiten Runde saß ich mit der Funkuhr neben dem PC, um unter den ersten zu sein, die ihre Unterlagen losschicken", berichtete der Ottenbronner Ortsvorsteher. "Den endgültigen Vertrag habe er dann digital ausgefüllt und losgeschickt – "von Indien aus".

Öffentliches WLAN gibt es derzeit schon auf dem Ottenbronner Dorfplatz bis zur Bushaltestelle, in Neuhengstett im Rathaus und im ehemaligen "Rössle". "Bis es im Waldensermuseum funktioniert, dauert es noch, dort müssen noch Leitungen verlegt werden", erläuterte Dipper.

Ein Hotspot sei auch am Laternenmast beim Pfarrhaus. Freien Internetzugang gibt es bereits auch beim Althengstetter Rathaus. Im Gebäude müssen ebenfalls noch entsprechende Leitungen verlegt werden. Weitere Hotspots gibt es bei der Festhalle und dem Gerhard-Schanz-Sportzentrum, künftig ebenso im Innenbereich. Ein weiterer Standort ist Am Hirschgarten. "Im Althengstetter Jugendtreff funktioniert das WLAN bereits, für den Hofbereich fehlt noch eine Leitung", berichtete Dipper.

Der Ortsvorsteher ist froh, dass es jetzt in allen drei Ortsteilen einen freien Zugang zum Internet gibt, wenn auch noch mit Lücken: "Das gehört zur Infrastruktur und ist heutzutage so wichtig wie der Strom- oder Wasseranschluss".