Bürgermeister Clemens Götz (links) und Harald Müller, Kommunalberater bei der EnBW-Tochter Netze BW GmbH, nahmen den Hotspot-Service offiziell in Betrieb. Foto: Selent-Witowski

Hotspots an zentralen Stellen in allen drei Althengstetter Ortsteilen. EU-Zuschuss erst im zweiten Anlauf.

Althengstett - An zentralen Stellen wie dem Ottenbronner Dorfplatz, am Althengstetter Rathaus oder beim Neuhengstetter Waldensermuseum kann jetzt kostenfrei im Internet gesurft werden. Insgesamt wurden in Zusammenarbeit mit der Netze BW GmbH sieben Hotspots eingerichtet.

Mit dem Hotspot-Netz wird die Gäugemeinde den heutigen Bedürfnissen nach moderner Kommunikation gerecht, denn freier Zugang zum World Wide Web gehört zur Infrastruktur und ist heutzutage annähernd so wichtig wie der Strom- oder Wasseranschluss. Möglich wurde der neue Service mit EU-Fördermitteln. Aber sowohl die Entscheidungsfindung im Gemeinderat als auch die Beantragung der Förderung waren eine knifflige Angelegenheit. Wie berichtet, musste der Ottenbronner Ortsvorsteher Richard Dipper, auf den die Idee mit den Hotspots zurückgeht, entsprechende Anträge dafür zweimal ausfüllen, weil man im ersten Durchgang nicht zum Zug kam.

Nach Windhundprinzip verfahren

Im Herbst 2018 hatte sich die Gemeinde Althengstett erfolgreich um einen Zuschuss von 15 .000 Euro im Rahmen der WIFI4EU-Initiative der Europäischen Union beworben. Bei der EU-Ausschreibung war nach dem Windhundprinzip verfahren worden - Antragsteller wurden ausschließlich in zeitlicher Reihenfolge berücksichtigt. Rund 18. 000 Antragsteller hatten es in Runde eins versucht. Der EU-Server war völlig überlastet, und ein halbes Jahr lang ging gar nichts mehr. Die Kosten (Invest und Betrieb auf drei Jahre gerechnet) betragen 43 .000 Euro. Zieht man die 15 .000 Euro an Fördermitteln ab, bleiben 28. 000 Euro an Kosten für die Gemeinde übrig.

Jederzeit erweiterbar

Nach der Zusage der Fördermittel konnte das Projekt nach Angaben von Gemeindeverwaltung und Netze BW GmbH schnell in die Tat umgesetzt werden. Die technische Grundlage dafür hat die EnBW mit dem Aufbau ihrer Public WLAN-Lösung "Smight Air" gelegt. "Smight" sei einfach zu installieren, rechtssicher und jederzeit erweiterbar, so die Netze BW GmbH. Das Stadtbild bleibe durch den Einbau der WLAN-Router in bereits bestehende Straßenlaternen unverändert.

"Die Attraktivität unserer Gemeinde wird durch dieses Angebot gesteigert", sagte Althengstetts Bürgermeister Clemens Götz bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Services. Und auch der Initiator, der Ottenbronner Ortsvorsteher, ist begeistert. Er bezeichnete das Hotspot-Netz als Grundstein für eine intelligente, kommunale Infrastruktur der Gemeinde.

Harald Müller, Kommunalberater der Netze BW GmbH, zeigte bei der offiziellen Inbetriebnahme der Hotspots, wie einfach der Einstieg ins öffentliche WLAN ist: "Man muss nur im Empfangsbereich des Smight WLAN die Verbindung mit seinem Smartphone oder Tablet-PC aktivieren, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Anmeldeseite akzeptieren und schon kann im Mobilfunkstandard LTE losgesurft werden". WLAN sei ein Zeichen der Verbundenheit und Kommunikation. In Corona-Zeiten brauche jeder seine eigene Mailadresse und inzwischen spiele ja auch das Lernen via Internet eine immer größere Rolle, so Müller und Götz.