Qualifizierte Erzieher zu finden, wird für Kindergartenträger wegen des Fachkräftemangels zunehmend schwierig. Foto: Burgi Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: In Althengstetter Kitas wird dennoch hervorragende Arbeit geleistet / Zentrales Betreuungsangebot während Ferien

Trotz hoher Anforderungen bei gleichzeitiger Personalknappheit wird in den Althengstetter Kindertageseinrichtungen hervorragende Arbeit geleistet.

Althengstett. Das wurde durch den Bericht von Charlotte Weik in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich, der zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Die Kindergartengesamtleiterin ging sowohl auf die Belegungszahlen in den Kitas aller drei Ortsteile, als auch auf die Kleinkindbetreuung, die Situation in der Ganztagesbetreuung, Kinder aus Flüchtlingsfamilien oder die personelle Ausstattung ein.

  Belegungszahlen: Die Belegungszahlen in Ottenbronn sind konstant. In den sieben Kindergartengruppen in Althengstett seien – Stand März – derzeit alle Plätze belegt. Durch die erhöhte Geburtenzahl in 2016, durch Zuzüge und durch die Aufnahme von Kindern, deren Eltern in Althengstett berufstätig sind, müsse im Laufe des Kitajahrs 2018/19 die angekündigte Aufstockung der Kleingruppe in der Kita Nordstraße umgesetzt werden. Damit gehe eine Aufstockung des Personals einher. Die Belegung aller Gruppen erreicht laut Bericht im kommenden Kitajahr die Obergrenzen.

  Situation in der Kleinkindbetreuung: In der Gesamtgemeinde waren zum 31. Dezember 2017 154 Jungen und Mädchen (Vorjahr: 130) im Alter von ein bis drei Jahren gemeldet. Davon werden derzeit 39 (38) Kinder in den entsprechenden Gruppen oder den altersgemischten Gruppen betreut, was einer Betreuungsquote von 25 Prozent (26) entspricht. Die Tendenz, dass Kinder zum ersten Lebensjahr angemeldet werden, nimmt laut Weik zu. Derzeit gebe es in der Gesamtgemeinde zwei (eine) Tagesmütter mit einer Pflegeerlaubnis. Nachfragen nach Plätzen bei Tagespflegepersonen liegen derzeit nicht vor.

 Situation in der Ganztagesbetreuung: Seit Mai 2006 bietet die Gemeinde Althengstett für Kinder von drei bis sechs Jahren neben der Regelöffnungszeit und der verlängerten Öffnungszeit ganztägige Betreuungszeiten von 7 bis 17 Uhr an fünf Tagen in der Kindertagesstätte Nordstraße an. Derzeit wird laut Weik das Ganztagesbetreuungsangebot von 25 Familien in Anspruch genommen (2011: 13, 2012: 17, 2013: 25, 2014: 19, 2015:  17, 2016: 13, 2017: 18).

Für das kommende Kitajahr liegt die Auslastung im Moment vorhersehbar bei 26 Kindern. Jungen und Mädchen aus allen drei Ortsteilen, sowie Kinder, deren Eltern in Althengstett arbeiten, nehmen das Angebot wahr. Die räumliche Kapazität und auch die Personalausstattung stoßen damit "an deutliche Grenzen".

  Ferienbetreuung in den Kindertageseinrichtungen: Seit 14 Jahren besteht laut Weiks Bericht in den Sommerferien ein zentrales Betreuungsangebot für die Kindergartenkinder aller Kitas der Gemeinde. Die hierfür angemeldeten Jungen und Mädchen werden während der dreiwöchigen Kindergartenferien zwei Wochen gemeinsam in einer Gruppe von zwei Mitarbeiterinnen, einer Auszubildenden und einzelnen, ehrenamtlich mitarbeitenden Elternteilen betreut. Diese zwei Mitarbeiterinnen erhalten zeitversetzt ihren Urlaub und fallen in dem Zeitraum dann für den Regelbetrieb in den Kitas aus. Für die Sommerferienbetreuung in diesem Jahr sind bereits 28 Kinder angemeldet.

  Kinder aus Flüchtlingsfamilien: Derzeit besuchen acht Kinder aus Flüchtlingsfamilien die Kitas. "Mitglieder des Arbeitskreises Asyl unterstützen die Aufnahme in die Einrichtungen", berichtete die Kindergartengesamtleiterin. Die Aufnahme und die Integration in die bestehenden Gruppen verliefen, nach zum Teil längeren Eingewöhnungsprozessen, weitgehend unproblematisch. "Beim Erlernen der deutschen Sprache haben die Kinder ihr jeweils eigenes Tempo. Ein ehrenamtlich tätiger Sprachhelfer unterstützt in einer Einrichtung sehr engagiert und gezielt drei Kinder", so Weik.

  Personalsituation: "Ist das Personal auskömmlich?", wollte Gemeinderat Lothar Kante von der Kindergartengesamtleiterin wissen. Er habe den Eindruck, man arbeite ziemlich an der Belastungsgrenze. Man sei um Personaleinstellungen nach Maß bemüht, so Weik. Trotz des Handlungsspielraums, der ihr dabei von der Gemeinde eingeräumt worden sei, finde man nur schwerlich geeignete Bewerber. Der Fachkräftemangel mache sich nach wie vor stark bemerkbar: "Von Entspannung kann noch keine Rede sein". Es vergehe fast keine Woche ohne Vertretungspläne.

Richard Dipper betonte, man dürfe neben der personellen die räumliche Ausstattung nicht aus den Augen verlieren. Beim Neubau des Kindergartens in der Poststraße, der die Einrichtung in der Nordstraße ersetzt (wir berichteten), müsse man sich überlegen, "wie weit man springt", so Weik. Statt dreigruppig sollte im Hinblick auf die steigenden Kinderzahl eventuell gleich fünfgruppig gebaut werden.