Das Interesse an der Informationsveranstaltung der künftigen Gemeinschaftsschule war groß. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Künftige Gemeinschaftsschule präsentiert neue Lernwege

Von Steffi Stocker

Althengstett. Keine Lehrer, keine Hausaufgaben, keine Noten mehr – kann das noch Schule sein? Es kann. Denn die Gemeinschaftsschule (GMS) beschreitet neue Lernwege, wie die Vorstellung dieser Schulart am Samstag in Althengstett zahlreichen Besuchern zeigte.

Die Euphorie ob des Zuschlags der Landesregierung, klang nicht nur bei den Erläuterungen der Verantwortlichen in der bisherigen Grund- und Werkrealschule durch. Sie zeigte sich darüber hinaus auch bei den Vorstellungen durch die Schüler. Stolz gaben sie Einblicke in ihre Lernbüros und Versuchsprojekte auf chemischer und physikalischer Basis. Ganz praktisch wurde dabei deutlich, wie Kinder von Anfang an selbst Verantwortung übernehmen und selbst gesteuert lernen. Schnell hatten auch die Besucher erfahren, wie beispielsweise Flaschentaucher oder Vulkane produziert werden. Erste Probearbeitsblätter vermittelten interessierten Mädchen und Jungen, wie Schule mit Lernbüro funktioniert.

Und während die Kinder sich ausprobierten in der neuen Schulart, erhielten Eltern die Hintergrundinformationen. "Ein Team aus acht Kollegen hat in den vergangenen zwei Jahren unsere Gemeinschaftsschule entwickelt, die vom Elternbeirat und dem Förderverein unterstützt wird", verwies Schulleiter Hartmut Weber nicht ohne Stolz auf den Prozess. Mit der GMS begeben sich auch Lehrer, die künftig Lernbegleiter heißen, auf neue Wege. Sie berücksichtigen jeden Schüler individuell. "Viele Fähigkeiten der Schüler wurden nicht entdeckt, weil sie alle gleich gefördert wurden", erläuterte Elke Ruf den Unterschied zum bisherigen Unterrichtssystem. Durch die neue Schulart eröffnen sich sowohl für Intensität als auch Dauer des Lernens für jeden einzelnen passende Zeitfenster, führte die Konrektorin aus. Ein Lerntagebuch unterstütze die eigene Organisation und biete zugleich Eltern Hinweise auf den den Lernprozess. Überprüfungen der so angeeigneten Kompetenzen bestimmen die Schüler. Statt Noten gibt es zum Schuljahresende Lernentwicklungsberichte. Dabei integriert die GMS sowohl überfachliche Angebote, als auch Berufsorientierung. "Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit an- und wahrgenommen", untermauerte Elke Ruf die Bedeutung der Motivation in der neuen Schulart.