KPV-Geschäftsführer Rüdiger Scheffelmaier, Pflegedienstleiterin Corinna Ziegler und Vorsitzender Clemens Götz (von links) stellten das Projekt Tagespflege vor. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Tagespflege: Bauprojekt startet nächsten Monat

Althengstett. Eine Tagespflege konnte der Krankenpflegeverein (KPV) Verwaltungsraum Althengstett bisher nicht anbieten. Nach zwei Jahren Vorbereitung schwenkt er nun auf die Zielgerade ein: Ab kommenden Monat werden geeignete Räume genau dafür umgebaut.

Der Bedarf dafür sei groß und beinahe täglich gebe es Anfragen nach einer Tagespflege, berichteten KPV-Geschäftsführer Rüdiger Scheffelmaier und Pflegedienstleiterin Corinna Ziegler im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

"Die größte Herausforderung war es, geeignete Räumlichkeiten zu finden, die wir in allen vier Gemeinden suchten", sagte Bürgermeister Clemens Götz, gleichzeitig Vorsitzender des KPV, zur Suche in Althengstett, Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim. Es existierten zwar vier Betreuungsgruppen, in denen durchschnittlich 40 Personen pro Woche jeweils vier Stunden lang versorgt werden. Doch längere Betreuung seien wichtiger als der Ort, an dem diese angeboten werde. "Da geht es um Berufstätigkeit oder eigene Termine der Angehörigen sowie Entlastung", betonte Ziegler.

Passendes Objekt gefunden

Mit dem zum Jahresende frei werdenden Gebäude des ehemaligen italienischen Lebensmittelmarktes neben der Festhalle ist das passende Objekt gefunden worden. "Es ist ein wahrer Glücksfall, bei dem sich Tagespflege mitten im Ort befindet, Arzt und Apotheke in unmittelbarer Nachbarschaft sind und auch ein ÖPNV-Anschluss gegeben ist", so Scheffelmaier. Vergleichbare Einrichtungen befänden sich meist am Ortsrand, wie verschiedene Besichtigungen gezeigt hätten.

Im Sommer hatte der Gemeinderat beschlossen, dem KPV die Räume auf Mietbasis für 15 Jahre mit der Option einer Verlängerung zu überlassen. "Die Notwendigkeit einer Tagespflege war allen Beteiligten sofort klar", verwies Götz auf verschiedene Prüfungen in der Vorbereitungszeit. Mit der Konzeption hatte Scheffelmaier deshalb Abläufe und Leistungen nicht nur dem KPV-Vorstand und Beirat, sondern auch dem Landkreis, den Kostenträgern und dem Diakonischen Werk die Grundlagen geliefert, um die Einrichtung einer Tagespflege anzustoßen. Vor sechs Wochen kam außerdem die Zusage der Deutschen Fernsehlotterie für einen Zuschuss in Höhe von 105 000 Euro.

Es sind 16 Plätze geplant. Der KPV hat einen Bauausschuss gegründet und einen Architekten engagiert. Rund 400 000 Euro haben die Verantwortlichen für das Vorhaben zur Verfügung gestellt. "Spenden, unter anderem zweckgebunden für die Tagespflege, und die Mitgliedsbeiträge geben uns den Rückhalt für die Realisierung", sagte der Vorsitzende.

Beim Umbau sollen große Fenster eingesetzt werden, damit die Nutzer der Tagespflege auch im Sitzen freien Blick nach draußen haben. Darüber hinaus werde die Decke abgehängt, dem Fußboden ein neuer Belag verpasst und die sanitären Anlagen bedarfsgerecht umgebaut. "Darüber hinaus haben wir einen Ruheraum konzipiert und einen Pflegeraum vorgesehen", so Scheffelmaier. Der Verein rechnet mit einer Bauzeit von rund sechs Monaten.