Das Althengstetter IRB-Team (von links): Felix Wolf, Madeleine Wintergerst, Christiane Hartmann, Heike Wolf, Lasse Tiedje, Melanie Bucher und Thomas Wolf. Foto: Schwarzwälder Bote

Beim letzten Lauf zum Sachsen Cup 2019, der inoffiziellen deutschen Meisterschaft

Beim letzten Lauf zum Sachsen Cup 2019, der inoffiziellen deutschen Meisterschaft für IRB-Teams in Leipzig, sicherte sich die Althengstetter Rettermannschaft Platz drei.

Die IRB-Disziplinen:

  Single Rescue: Das IRB startet im Wasser, umfährt eine Boje, nimmt einen Patienten auf, kehrt zum Ufer zurück, landet an und sofort muss der Bootsführer über die Ziellinie am Strandbereich sprinten.

  Mass Rescue: Wie Single Rescue, nur dass sich noch ein zusätzlicher Patient im Wasser befindet, der nach dem Anlandbringen des ersten gerettet wird.

  Team Rescue: Wie beim Single Rescue führt das erste Team die Disziplin aus, jedoch erfolgt gleich nach dem Anlanden der Teamwechsel, indem der erste Bootsführer an der Ziellinie den Quickstopp an den zweiten Bootsführer übergibt; die sogenanten Bootsgasten,also Mitfahrer, wechseln parallel direkt am IRB. Das zweite Team führt die Rettung wie beim Single Rescue durch.

  Tube Rescue: Das IRB startet im Wasser, umfährt eine Boje, bei welcher der Bootsgast von Bord springt, mit einem Gurtretter den Patienten anschwimmt und ihn mit dessen Hilfe zum Boot zurückschleppt. Nachdem Bootsgast und Patient an Bord sind, wird das Rennen in Richtung Strand fortgesetzt.

Der Rettungssport in den IRB-Disziplinen enthält somit Elemente aus dem Rettungsschwimm- und Motorsport. Die Kombination stellt eine Herausforderung dar, denn Fehler, die Patient, Rettungsschwimmer oder IRB gefährden, führen zu Disqualifizierungen in der Wertung.

Althengstett. Hinter den Teams der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Meißen und Berlin-Charlottenburg fand sich das Althengstetter Inflatable Rescue Boat (IRB)-Team mit einer starken Leistung über zwei von drei Wettkämpfen der Saison auf dem Podest wieder. Alle Teams aus Görlitz, Pirna, Uetersen, Rheudt, Bautzen und Prerow haben die Meisterschaft dank des hohen Niveaus spannend gemacht.

Schnelle und wendige Motorrettungsboote

Die Saison entschied sich nach Wettkämpfen in Bautzen (Stausee) und Ahlbeck (Ostsee) im Naturbad Luppa bei Grimma, heißt es einer Pressemitteilung der DLRG.

"Wenn wir auch noch beim ersten Wettkampf in Bautzen hätten starten können, wären wir sicherlich noch weiter vorne gelandet", so Madeleine Wintergerst, die das erste Mal eine komplette Saison im Althengstetter Team mitgefahren ist. Aber auch so freut sich Teamkapitän Thomas Wolf über den Podestplatz in der Gesamtwertung. "Unser Damenteam konnte im letzten Wettkampf sogar die Damenwertung für sich entscheiden und wurde folgerichtig mit dem ersten Platz belohnt."

Der Wettkampf mit den kleinen, schnellen, wendigen 30 PS starken Motorrettungsbooten, den IRB, dient dem Training für den Ernstfall. Mit diesem Bootstyp werden in Not geratene Badegäste an der Nord- oder Ostseeküste sowie im Binnenland gerettet.

Das Althengstetter IRB- Team hat diesen Rettungsboottyp bei Veranstaltungen im Kreis Calw wie dem Sommerferienprogramm Calw, bei "Groß hilft Klein" in Nagold, beim Keltenfest in Nagold oder beim Schäferlauf in Wildberg auf der Nagold im Einsatz gezeigt.

Anlässlich des Sommerempfangs der DLRG-Landesverbände Baden und Württemberg in Stuttgart stellte das IRB-Team das Boot für alle Hilfsorganisationen im Einsatz vor.

Daraufhin wurde das Team vom DLRG-Landesverband gebeten, den Messebesuchern auf dem Messe-See der Interboot in Friedrichshafen Übungen aus dem internationalen Wettkampfprogramm vorzustellen (siehe "Info").

Zum Einsatz kommt der Bootstyp DSB Rescue S350 Typ 2 mit einer Außenlänge von dreieinhalb Metern und einem Gewicht von 67 Kiogramm, den Motor nicht mitgerechnet. Maximal fünf Personen finden darin Platz. Das Boot hat einen Rumpfkörper aus seewasserfestem Aluminium und Schlauchkörper aus UV-beständigem Hypalon mit voneinander unabhängigen Luftkammern. Die Füll- und Entlüftungsventile sind verletzungsarm im Schlauchkörper versenkt.

Für 2020 planen die Althengstetter neben der Teilnahme an diversen nationalen Wettkämpfen quasi als Saisonhöhepunkt die Teilnahme an den Freigewässer-Weltmeisterschaften im italienischen Riccione.