Wer potenzieller Lebensspender für einen Leukämiekranken werden will, lässt sich in einem ersten Schritt fünf Milliliter Blut abnehmen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ottenbronnerin berichtet über Stammzellspende. Typisierungsaktion am Sonntag für Benjamin.

Althengstett-Ottenbronn - "Ich habe es gerne gemacht und würde es jederzeit wieder tun", sagt Heike Spang-Vollmer. Die Ottenbronnerin hat sich Mitte 2007 bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen und konnte wenig später mit ihrer Stammzellspende einem leukämiekranken Mann helfen.

Als damals eine Typisierungsaktion für die Neuhengstetterin Gabi Hertling organisiert worden sei, habe sie sich, ohne sich viele Gedanken zu machen, entschieden, sich bei der DKMS registrieren zu lassen. "Das war eine Bauchentscheidung", sagt Spang-Vollmer. Nach relativ kurzer Zeit habe man ihr mitgeteilt, dass sie als Stammzellspenderin für einen männlichen Leukämiepatienten in Florida in Frage komme. "Es gab weitere Untersuchungen und etwa vier Wochen später war ich schon zur peripheren Stammzellspende in Tübingen", erinnert sich die Ottenbronnerin (siehe "Stichwort").

Die Entnahme der Zellen aus dem Blut dauere mehrere Stunden. "Das war völlig schmerzfrei, ich hatte überhaupt keine körperlichen Beeinträchtigungen, musste allerdings am nächsten Tag noch mal an die Apparatur angeschlossen werden, weil die Zellmenge nicht ausgereicht hat", schildert Spang-Vollmer ihre Erlebnisse. Aufgeregt sei sie nicht gewesen. Spannend seien die Abläufe in der Klinik aber trotzdem gewesen. Sehr gefreut hat sich die Ottenbronnerin, als sie eines Tages eine Dankeskarte des Spendenempfängers bekommen habe, auch wenn diese anonym verfasst war.

Von der Hilfsbereitschaft Spang-Vollmers hat sich deren Sohn Matthias anstecken lassen. Der 19-Jährige will sich am Sonntag, 25. März, wie viele andere Menschen aus der Region typisieren lassen und kann damit zum Lebensspender für den an Leukämie erkrankten Benjamin Talmon l'  Armée aus Neuhengstett (wir berichteten) oder weitere Erkrankte werden. Die Aktion in der Neuhengstetter Turn- und Festhalle läuft von 10 bis 16 Uhr.

Lebensspender kann werden, wer zwischen 18 und 55 Jahre und bei guter Gesundheit ist. Mit einem Bluttest (fünf Milliliter) werden erste Gewebemerkmale bestimmt. Zeigen diese eine Übereinstimmung mit denen des Patienten, folgen weitere Tests. Die Stammzellen befinden sich in hoher Anzahl im Knochenmark (nicht Rückenmark) des Beckenkamms. Wurde ein genetischer Zwilling für den Patienten gefunden, gibt es zwei Verfahren für die Stammzellentnahme: in 80 Prozent der Fälle die periphere Entnahme, bei dem die Zellen aus des Blut gesammelt werden, und bei den restlichen die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender unter Vollnarkose fünf Prozent seines Knochenmarks aus dem Beckenkamm entnommen werden; weitere Informationen unter www.dkms.de.