Bei der Spendenübergabe siegt man (von links) Angelika Rieß (Vorsitzende, Lebenshilfe), Michael Henning (stellvertretender Jagdpächter Neuhengstetter Revier), Christina Stein (Leitung der Offenen Hilfen, Lebenshilfe), Fritz Geiger und Gerhard Schneider (Jäger). Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Neuhengstetter Jägerschaft übergibt eine großzügige Spende

Althengstett. Mit einer großzügigen Spende zeigte die Neuhengstetter Jägerschaft ihr Herz für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Im Lebenshilfe-Haus in Neuhengstett überbrachten Fritz Geiger, Michael Henning und Gerhard Schneider einen Scheck über 1000 Euro. Christina Stein, Leiterin der angebotenen Offenen Hilfen und Angelika Rieß, erste Vorsitzende des Vereins "Lebenshilfe Calw" begrüßten die Jäger bei Kaffee und Gebäck.

Beim diesjährigen Winterzauber am Hirschgarten in Althengstett haben die Jäger verschiedene kalte Wurstspezialitäten aus Wildfleisch angeboten, wie geräucherte Bratwurst, Debreziner, Pfefferbeißer oder Leberwurst im Glas, die allesamt verkauft wurden.

Informative Gespräche über das "grüne Abitur"

Den Erlös hieraus hat Edwin Hettich, der Neuhengstetter Jagdpächter, auf die runde Summe aufgestockt, mit der die drei Waidmänner bei den Lebenshilfe-Frauen für glückliche Gesichter sorgten.

Damit sind besondere Angebote im Rahmen der Offenen Hilfen umzusetzen, "die wir uns sonst nicht leisten könnten", sagte Stein. Sie ergänzte: "Wir wollen damit Angebote speziell zum Thema Natur möglich machen. Das Geld kommt aus dem Wald und führt die Beschenkten wieder in den Wald." In einem informativen und angeregten Gedankenaustausch erzählten die Jäger vom Waidwerk, wie die Jagd und die Weiterverarbeitung der erlegten Tiere bezeichnet wird und welches umfangreiche Wissen im "grünen Abitur", der Jägerprüfung, vorausgesetzt wird.

Christina Stein und Angelika Rieß gaben einen Einblick in ihre Arbeit und ihre Motivation, die sich auf das "Teilhabeprinzip" oder "Normalitätsprinzip" gründet: Jeder Mensch, ob behindert oder nicht, hat das Recht, Zugang zum gesellschaftlichen Leben und allen kulturellen Angeboten zu haben. So hat die Lebenshilfe Calw dieses Jahr drei Flugreisen, nach Ibiza, Mallorca und an die Algarve in Portugal sowie für Teenies und junge Erwachsene den Besuch eines Tote-Hosen-Konzerts organisiert. Ein sehr großes Anliegen ist Stein und ihren Mitstreitern, den Kindern die Natur nahe zu bringen und aufzuzeigen, wo unsere Lebensmittel herkommen.

Ausflug in einen Wolfspark geplant

Dass Tiere nicht in der Tiefkühltruhe wachsen, lernten sie zum Beispiel beim Angeln und wenn die getöteten und ausgenommen Forellen anschließend selbst geräuchert wurden. Geplant ist im neuen Jahr ein Ausflug in einen Wolfspark mit Übernachtung dort im Freien, um den Wald bei Nacht mit allen Sinnen zu erleben. Hierfür wird ein Teil des Spendengelds eingesetzt.

Weitere Aktionen im neuen Jahr sind zum Thema Zeitreise in die Vergangenheit die Teilnahme am Nagolder Keltenfest oder eine Woche leben im Schloss in Kappel-Rodeck in der Woche vor Ostern.

Für Jugendliche und junge Erwachsene hat Stein eine bezahlbare Busreise ins Euro-Disneyland in Paris gefunden, worauf die Vorfreude schon groß ist. Und für diese Zielgruppe findet auch die letzte Veranstaltung in diesem Jahr statt: Die X-mas-Party am Samstag, 22. Dezember von 17 bis 22 Uhr im Lebenshilfe-Haus in Neuhengstett. Eingeladen hierzu sind junge Leute mit und ohne Behinderung.