Gertrud Flik † Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Ortschronistin Flik verstorben

Althengstett (ina). Althengstett trauert um Gertrud Flik, geborene Schwarz. Die Ortschronistin und Zeitzeugin verstarb im Alter von 89 Jahren und hinterlässt eine große Lücke. Sie wurde gestern auf dem Althengstetter Friedhof zu Grabe getragen.

"Wenn jemand etwas über seine Ahnen wissen wollte, dann musste er einfach zu Gertrud Flik gehen. Er war dann erstaunt darüber, was sie wusste. Sie erzählte anschaulich und vor allem fundiert". Mit diesen Worten wurde die Althengstetterin bei der Verleihung der Bürgermedaille 2012 von Laudator Werner Kopp beschrieben.

Gefragte Zeitzeugin

Als Zeitzeugin wusste Flik vor allem auch über die örtlichen Geschehnisse in der Nazi-Zeit bestens Bescheid. Es lag ihr viel daran, dass das Wissen über diese schreckliche Zeit auch an die Jugend weitergegeben wird. "Schon in jungen Jahren habe ich mich für die Ortsgeschichte und kommunalpolitische Ereignisse interessiert", sagte sie einmal im Gespräch mit unserer Zeitung.

Noch im fortgeschrittenen Alter machte sie sich an die Erarbeitung der heimatgeschichtlichen Buches "Althengstett – Ein Dorf am Rande des Schwarzwaldes". Dafür scheute sie keine Mühe. Neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Gemeindearchiv fuhr sie oft nach Stuttgart, um auch dort in Archiven nach authentischen Quellen zu suchen. Zuletzt erarbeitete die betagte Heimatgeschichtlerin ein Ortssippenbuch, dessen Herausgabe sie aber nicht mehr erleben durfte.