Gianna, Lydia und Johannes kosten die Ottenbronner Buchteln. Foto: Frommann. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurz vor Weihnachten kommen alle auf dem Dorfplatz zusammen / Bürgermeister erzählt Geschichte

Von Renate Frommann

Althengstett-Ottenbronn. Die Schüler Gianna, Lydia und Johannes wollten wissen, warum es jedes Jahr am dritten oder vierten Sonntag im Dezember auf dem Ottenbronner Dorfplatz leckere Buchteln zum Adventssingen unterm Weihnachtsbaum gibt. Das kam so: Vor mehr als 18 Jahren haben kräftige Männer aus Ottenbronn ein Verkaufshäuschen gezimmert. Als es fertig war, musste auch etwas verkauft werden, aber was? An die dreißig Mitglieder des Gesangvereins "Eintracht" zermarterten sich mit ihrer Vorsitzenden Gabriele Koch das Hirn, was feilgeboten werden könnte. Da hatte die damalige Schriftführerin Gisela Hammann die zündende Idee: wohlschmeckende Kleinigkeiten, nämlich Buchteln, die zu Glühwein oder Punsch passen. Sie hatte das Rezept einst von einer Reise aus Kärnten mitgebracht.

Gesagt, getan, und seit dieser Zeit backen die Sängerinnen jedes Jahr fleißig ungefähr 15 Bleche der weichen Hefeteile, die mit viel flüssiger Butter bestrichen, mit Puderzucker bestäubt und mit Zwetschgenmarmelade gefüllt sind. Den Kindern schmecken sie stets ganz besonders.

Viele Ottenbronner waren diesmal zum Dorfplatz gekommen. Bürgermeister Clemens Götz war auch unter den Besuchern. Er brachte zur Unterhaltung eine Weihnachtserzählung mit. Es war eine nette, lustige Verwechslungsgeschichte mit dem Titel "Weihnachtspost aus Oberbayern", aber ob die wahr war? Geübt im Geschichten erzählen ist der Rathauschef ja. Schließlich hat er vier Kinder und die wollen immer welche hören.

Die Grundschulkinder, 32 Stück an der Zahl, der Klassen eins bis vier besangen mit ihrer Lehrerin Susanne Bartsch-Forstner die Weihnachtszeit. Sie hatten einige neue Lieder einstudiert. Fleiß wird bekanntlich immer belohnt, und deshalb erhielt jedes Kind eine Buchtel und ein Glas Punsch.

Weiße Pracht schon wieder dahin

Die Sänger der "Eintracht" störte der gelegentliche Regen nicht. Sie zogen ihr Programm durch, denn Chorleiterin Gisela Gräf hatte sich damit wieder viel Mühe gemacht. Nur das Lied "Leise rieselt der Schnee" ließen sie weg, denn die weiße Pracht war auch in Ottenbronn am Sonntag nicht mehr zu sehen.