Verkehr: Blitzersäulen ersetzen in die Jahre gekommene Starenkästen an der Zeyher-Kreuzung
Die alten Starenkästen an der Althengstetter Zeyher-Kreuzung haben ausgedient. Monatelang standen dort gar keine Messgeräte mehr und der ein oder andere Fahrer hatte gehofft, dass es dabei bleiben würde. Inzwischen wurden jedoch digitale Geräte, so genannte Blitzersäulen, aufgestellt.
Althengstett. Diesen Schreckmoment hat wohl schon jeder Autofahrer einmal erlebt: Nach einem grellen Blitz tritt man reflexartig auf die Bremse, schaut schnell auf den Tacho und fragt sich: "Wie viel bin ich drüber?" Laut Allgemeinem Deutschem Automobil-Club (ADAC) liegen jährlich rund 2,8 Millionen Autofahrer in diesem Moment mindestens 21 Kilometer pro Stunde über dem erlaubten Tempo und kassieren deshalb nicht nur ein Bußgeld, sondern auch Punkte in Flensburg.
Im Nachbarort bereits bewährt
Immer häufiger sind die silbernen Säulen mit dunklen Ringen am Fahrbahnrand zu sehen, auch im Kreis Calw. Die formschönen Hightech-Säulen hat der Landkreis beispielsweise bereits vor einiger Zeit in Altensteig am Ortseingang von Nagold her sowie in der Calmbacher Ortsdurchfahrt und bei Neuhengstett aufstellen lassen. Denn auf dem Abschnitt der Landesstraße 179 zwischen der Einmündung Ottenbronner Straße über die Kurve beim Waldenserstein und dem Abzweig Richtung Möttlingen, vorbei an der Einfahrt zum Recyclinghof Simmozheim sowie dem Mühlenladen bis zum Kreisel an der B 295 kommt es tagtäglich zu gefährlichen Situationen. Auf besagtem Streckenabschnitt waren pro Tag 9000 Fahrzeuge registriert worden, in Verbindung mit zahlreichen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass es zwischen 2008 und 2013 dort sechs schwere Unfälle gegeben hatte, führte zur Entscheidung, 2014 die Blitzersäule in der Waldensergemeinde aufzustellen.
Die bisherigen Starenkästen an der Zeyher-Kreuzung waren mit einer inzwischen überholten Technik ausgestattet. "Eine Umrüstung wäre nicht wirtschaftlich gewesen, weshalb nun zwei moderne Säulen installiert wurden", erläuterte Anja Härtel, Pressesprecherin des Landratsamts, gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Die Kosten für die Säulen beliefen sich auf rund 100 000 Euro, die Kosten für Fundament und Stromanschluss nicht inbegriffen.
Hinter den neuen Säulen verbirgt sich ein Laser-Messsystem. Geräte mit vier Ringen messen in beiden Fahrtrichtungen, bei drei Ringen wird nur eine Richtung abgedeckt. Im oberen Bereich befindet sich hinter den dunklen Abdeckungen die Beleuchtungseinheit mit den Blitzern, im unteren Bereich die Messeinheit mit den Kameras. Bei der Lasertechnik werden laut Hersteller Lichtimpulse ausgesendet, die von den Fahrzeugen reflektiert werden. Daraus lässt sich die Geschwindigkeit errechnen.
Im Gegensatz zu den Starenkästen gibt es bei den voll digitalisierten Systemen keine Filmspulen mehr, die ausgewechselt werden müssten, was Zeit bei der Datenauswertung spart. Die Daten können über verschlüsselte USB-Sticks ausgelesen oder über eine verschlüsselte Verbindung per Daten-SIM versendet werden. Die Superblitzer fotografieren schneller, präziser und zuverlässiger. Blitzen wird so für Kommunen weniger personalintensiv und lohnt sich mehr.
