Mit einem symbolischen Spatenstich wurde im Beisein zahlreicher Bürger die Erweiterung des Waldensermuseums eingeläutet. Foto: Bausch

Wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen geplant. Unterstützung durch EU-Gelder von LEADER.

Althengstett-Neuhengstett - Ein Freudentag für den Waldenser-Ort Neuhengstett: Mit einem symbolischen Spatenstich konnte nach vielen Jahren des Hoffens und Planens der Baubeginn für die wichtige Erweiterung des Waldenser-Museums eingeläutet werden.

"Ohne den hohen Förderzuschuss von fast 200 000 Euro von LEADER Heckengäu hätte die Gemeinde diese Aufgabe so nicht anpacken können", unterstrich Ortsvorsteher Gerhard Dietz. Das zukunftsweisende Projekt werde insgesamt rund 420 000 Euro kosten. "Wir gehen davon aus, dass an Weihnachten schon viel zu sehen sein wird", kündigte Dietz an.

"Ohne den Ortschaftsrat und unseren Ortsvorsteher Gerhard Dietz stünden wir heute nicht hier und es hätte das Gebäude nie gegeben", unterstrich der Vorsitzende des Heimatgeschichtsvereins Bourcet, Sebastian Oppelt. Es sei nach der Fertigstellung des Anbaus wichtig, die Räume mit wechselnden Ausstellungen und passenden Veranstaltungen auch zu beleben.

"Wir waren alle sofort begeistert von ihrem Plan. Das passt in unsere Leader-Region" lobte der Böblinger Landratsvize und neue LEADER-Vorsitzende Martin Wuttke. Deshalb sei die finanzielle Unterstützung von LEADER mit EU-Geldern zur Entwicklung des ländlichen Raums gut angelegt.

"Was macht Neuhengstett aus?" fragte Bürgermeister Clemens Götz. Es sei enorm wichtig, das historische Waldensererbe zu pflegen, denn "Zukunft braucht Herkunft", so Götz. Die Glaubensflüchtlinge aus dem Piemont hätten vor mehr als 300 Jahren auch Demokratie und das Bewusstsein der Eigenverantwortung in ihre neue Heimat mitgebracht.

Neubau wird ausschließlich aus Holz gefertigt

Der beauftragte Architekt Jens Düser erinnerte an den "intensiven Prozess der Ideenfindung, Planung und Abstimmung" mit allen Beteiligten, wie zum Beispiel LEADER Heckengäu, dem Denkmalamt, kommunalen Vertretern sowie dem Heimatgeschichtsverein.

"Das jetzt entstehende Gebäude wird ein Teil des künftigen Neuhengstetter Waldenser-Ensembles sein", hob Düser hervor. Dieses werde dann mit dem bestehenden Museumsgebäude und dem benachbarten Waldenserfriedhof in einem späteren zweiten Bauabschnitt entstehen.

Der Neubau wird die Funktion eines Empfangsgebäudes haben und kann für Wechselausstellungen und kleinere Veranstaltungen genutzt werden. Aufgrund ökonomischer und ökologischer Überlegungen werden der Neubau im Wesentlichen aus Holz errichtet. Ortsvorsteher Dietz rechnet mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren.

Der symbolische Spatenstich wurde begleitet von einem Auftritt der Alphornbläser Neuhengstett.