Digitale Lernplattformen sind derzeit unverzichtbar. Foto: © Tetiana Soares – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gemeinschaftsschule plant den Unterrichtsstart / Online-Lernplattform "moodle" im Einsatz

Bundesweit mussten Schulen aufgrund der Corona-Pandemie schließen und zu einem Umgang mit der neuartigen Situation finden. Bei der Gemeinschaftsschule (GMS) in Althengstett laufen bereits Planungen zur Öffnung am 4. Mai.

Althengstett. Als die Nachricht verkündet wurde, dass die Schulen im Land Baden-Württemberg ab Dienstag 17. März, schließen müssen, mussten Lehrkräfte und Schulleiter schnell handeln und an Alternativplänen feilen.

Materialien zum Teil persönlich zugestellt

Einige Bildungseinrichtungen wählten hierbei den digitalen Weg. So auch die Gemeinschaftsschule (GMS) Althengstett, die 670 Schüler zählt. Rektorin Elke Ruf erklärt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass die Grundschüler Materialien in Papierform – von den Lehrern persönlich zugestellt – und über die Online-Lernplattform "moodle" erhalten haben. Auf der Plattform gebe es eine Kombination aus klassischen Arbeitsplänen und interaktiven Aufgaben, wie beispielsweise Lernvideos, Lernquiz oder Audios. Auch können Lehrer dort Videogrüße hinterlassen.

Ein wichtiger Punkt ist laut Ruf der, dass die Schüler eine solche Schließung nicht als Urlaub sehen sollten. Es solle weiterhin gelernt werden. Nur eben von zu Hause aus. "Es ist ersichtlich, wann welche Schüler in ›moodle‹ arbeiten. Die erarbeiteten Aufgaben werden von den Lehrkräften eingesammelt, kontrolliert und eventuell verbessert", erklärt Ruf. Im Anschluss werden die korrigierten Aufgaben wieder an die Schüler zurückgesendet. "Wir versuchen alle Schüler zu erreichen, haben mit Eltern und Schülern per E-Mail und telefonisch Kontakt", berichtet sie. Die Online-Lernplattform biete gute Rückmelde- und Feedbacktools, die an der GMS genutzt werden. Zu einer Benotung der Schülerarbeiten dürfe es während der Schließung nicht kommen.

Um den Kontakt mit den Schülern zu halten, nutze man vor allem die Chat-Funktion auf "moodle". Weiterhin werden laut Ruf die Schüler oder Eltern wöchentlich von den Klassenlehrern angerufen. "Die Schulleitung steht in regelmäßigem Kontakt zum Elternbeiratsvorsitzenden.

Laut dessen und der Aussage weiterer Eltern ist die Situation zwar schwierig, die Eltern sind mit der Unterstützung der Schule jedoch sehr zufrieden", fügt die Schulleiterin hinzu.

Auch zur anstehenden Wiederinbetriebnahme der Schule laufen die Planungen bereits. Die GMS werde am 4. Mai zunächst "für die Klassen 9, 10 und die Schüler der Klassen 8, die im Sommer 2021 eine Prüfung machen", geöffnet. Bei den Vorbereitungen gebe es verschiedene Themen, die man aktuell angehe. Man müsse laut Ruf prüfen, welche Lehrer zu den Risikogruppen gehören und dementsprechend nicht unterrichten dürfen. Man müsse zudem festlegen, ob nur prüfungsrelevante oder auch weitere Fächer unterrichtet werden. Dahingehend soll dann auch ein entsprechender Stundenplan erstellt werden. Die Organisation des Busverkehrs sei ebenfalls ein Thema.

Mund- und Nasenschutz nicht vorgeschrieben

"In Bezug auf die Hygienemaßnahmen ist die Schule sehr gut ausgestattet", versichert Ruf. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes sei laut Aussage des Kultusministeriums für die Teilnahme am Unterricht keine Vorgabe. Die Klassenzimmer werden ebenfalls eingerichtet, in Bezug auf den Mindestabstand, der von den Beteiligten einzuhalten ist. "Die Plätze für die Schüler in den Klassenzimmern werden entsprechend markiert", so Ruf.

Für die Pausen habe man ein Konzept erarbeitet. Die Schüler der GMS und der Realschule Althengstett sollen auf drei Pausenhöfe verteilt werden. Auch sollen die einzelnen Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten Pause haben. "Die Schüler sind während der Pausen immer beaufsichtigt", erklärt sie.

Etwa zwei Wochen bleiben noch für die Vorbereitungen. Dann kann man einen ersten Schritt in Richtung Normalität machen. Zwar noch nicht wie gewohnt, aber zumindest wird man sich wieder persönlich begegnen.