Zufriedene Gesichter bei der Eröffnung des Sportheims Hase (von links): Eberhard Haizmann von der Hochdorfer Kronenbrauerei, Gastronom und Küchenchef Andreas Rohr sowie Michael Breitling und Reiner Weick vom FV Grün-Weiß Ottenbronn.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Pächterfamilie Rohr übernimmt das Sportheim des FV Grün-Weiß Ottenbronn / Corona reißt Locht in Vereinskasse

Es ist wohl für beide Seiten ein echter Volltreffer: Am Wochenende eröffnete das Vereinsheim des FV Grün-Weiß Ottenbronn unter dem Namen Sportheim Hase wieder seine Pforten.

Althengstett-Ottenbronn. Der FV Grün-Weiß Ottenbronn schätzt sich glücklich, dass die Gastronomen-Familie Rohr sich seit einigen Jahren in Bad Liebenzell bereits einen guten Namen im dortigen Sportheim Hase am Polarion aufgebaut hat. Für die Familie Rohr ist die Wiedereröffnung in Ottenbronn wiederum ein Glückstreffer, weil "wir hier ganz tolle Räumlichkeiten haben mit abteilbarem Nebenraum und großer Terrasse, mit denen wir unser gastronomisches Konzept künftig sehr flexibel umsetzen können", sagt Andreas Rohr.

Mitglieder geben Tipp

"Unser langjähriger Pächter Bernd Schöninger wollte zum 30. Juni dieses Jahres in Rente gehen und hat uns das schon frühzeitig angekündigt", erklärt Reiner Weick, Vorsitzender der Grün-Weißen. Deshalb streckte man sehr bald die Fühler nach einem Nachfolger aus, denn den Betrieb selbst mit Mitgliedern des Vereins zu stemmen, war keine Option. Auf einen Tipp aus den Reihen der Mitglieder hin nahm Weick Kontakt zur Familie Rohr auf, die damals überhaupt nicht daran dachten, sich zu verändern. "Aber manchmal zahlt es sich aus, einfach dran zu bleiben", schmunzelt Weick.

Entscheidend war, dass die Chemie zwischen den Parteien von Anfang an gestimmt hat. Und so standen sowohl für die Familie Rohr mit Kindern, Schwiegerkindern und Freunden wie für das Führungsteam des FV Grün-Weiß arbeitsreiche Wochen an. Tatkräftig auf Seiten des Vereins brachten sich Bruno Bäuerle, Uwe Freudenberger und Klaus Harms zusammen mit dem technischen Leiter des Vereins, Michael Breitling, ein und unterstützten den Neuanfang. "Unsere Mitglieder identifizieren sich voll mit unserem Verein und packen an, wenn es nötig ist", lobt Weick das Gemeinschaftsgefühl. Rohr: "Das gibt auch uns ein gutes Gefühl, dass wir hier richtig sind beim FV, denn hier wollen wir bleiben für den Rest unserer Zeit als Gastronomen."

Viel Eigenleistung

Das Herzstück jedes Speiserestaurants, die Küche, wurde mit viel Eigenleistung erneuert und auf den neuesten Stand nach den technischen und hygienischen Anforderungen gebracht. Auch die Gasträume bekamen ein neues dekoratives Kleid, unverhängte Fenster erlauben jetzt den freien Blick in die Natur rund ums Sportheim. Der abteilbare Nebenraum ermöglicht den Fußballern und fußballbegeisterten Gästen den ebenso ungestörten wie nicht störenden Fernsehgenuss von Bundesliga- und Länderspielen. Auch können kleinere geschlossene Gesellschaften diesen Raum neben dem normalen Restaurantbetrieb nutzen. Insgesamt gibt es rund 65 Plätze unter den derzeitigen Corona-Bestimmungen plus im Sommer noch einige auf der Sonnenterrasse mit Blick in die freie Ottenbronner Natur.

Doch nicht nur die Gastronomie ist von den Corona-Verordnungen betroffen, sondern auch der FV Grün-Weiß. "Stand heute können wir aber sagen: Wir sind mit einem kleinen blauen Auge davongekommen", sagt Weick. Jedoch war der Trainingsbetrieb stark eingeschränkt. Das belastet die Vereinskasse: Drei etatmäßige Trainer für die erste und zweite Mannschaft gilt es zu bezahlen. Man prüfe noch, ob und welche Fördertöpfe der Verein noch nutzen könne. Der rund 280 Mitglieder starke Verein finanziert sich zu einem gewissen Teil auch über Veranstaltungen. Der Auftritt des zugkräftigen Comedy-Duos "Dui do on de Sell" musste gestrichen werden. Ebenso musste das jährliche Elfmeter-Turnier abgesagt werden, das ebenfalls stets ein Publikumsmagnet mit entsprechenden Einnahmen ist. Weiter werden die Theaterabende, ein beliebtes Unterhaltungsangebot im Herbst und Winter, in diesem Jahr nicht stattfinden können.

Positiv sei zu sehen, dass der Verein durch das Sportheim keinen Ausfall hatte, stellt Weick fest. Er sieht mit der neuen Pächterfamilie das Ottenbronner Sportheim nun "für viele Jahre bestens aufgestellt" – und kann bei der im Oktober geplanten Mitgliederversammlung sein Amt, wie schon länger angekündigt, beruhigt in neue Hände geben.