Fritz Brack (links) und Steffen Kaupp werden am Sonntag offiziell als neue Choy-Mitarbeiter begrüßt. Foto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder Bote

Begleiter, Unterstützer und Förderer – das wollen der neue Jugendpfarrer der

Begleiter, Unterstützer und Förderer – das wollen der neue Jugendpfarrer der Choy-Kirche, Steffen Kaupp, und Jugendreferent Friedrich "Fritz" Brack für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Gäu sein. Beide bringen großen Pioniergeist mit. Am Sonntag werden sie in ihr Amt eingeführt.

Am Sonntag, 30. September, wird ab 17 Uhr im Choy-Haus in der Hauptstraße 20 in Althengstett ein Gottesdienst gefeiert, bei dem Steffen Kaupp als Pfarrer und Fritz Brack als Kontaktarbeiter der Jugendkirche unter anderem von Dekan Erich Hartmann in ihre neue Aufgaben eingeführt werden. Im Anschluss bleibt Zeit für Begegnung und persönliches Kennenlernen, bei dem das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.

Althengstett/Gechingen/Ostelsheim/Simmozheim. Die Church of youth, kurz Choy, ist eine Vorzeigeeinrichtung. Am 8. Mai 2005 fand in Althengstett der erste Gottesdienst statt. Damit war die Einrichtung eine der ersten Jugendkirchen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Angebote orientieren sich stets am Leben junger Menschen, ihren Bedürfnissen und Wünschen. Jeder kann dort Begabungen und Ideen frei entfalten.

Spirituelle Erfahrungen

Ziel war und ist es, jungen Menschen aus Althengstett, Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim die Möglichkeit zu geben, altersgemäße Gottesdienste zu feiern, Freiräume zu erschließen, sich sozial zu engagieren und geistlich-spirituelle Erfahrungen zu machen. "Ganz schön cool" findet Brack die Althengstetter Jugendkirche nach den ersten Wochen. Der 28-Jährige stammt aus Lahr und absolvierte nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Elektriker für Betriebstechnik. "Die Industrie ist aber nicht meins", sagt der junge Mann, der sich umorientierte und das Studium der Theologie an der Internationalen Hochschule in Bad Liebenzell begann.

Nach seinem Abschluss war er ein Jahr in der Jugendarbeit in Echterdingen tätig. Schließlich bewarb er sich in Althengstett auf die Stelle des Jugendreferenten bei Choy und trat seine neue Stelle bereits am 3. September an. "Lesen, Holz hacken, diskutieren, Traktor fahren, am Auto rumschrauben, reisen, Sachen machen, die ich noch nie vorher gemacht hab‘" – das alles sind Bracks liebste Freizeitbeschäftigungen. Der 28-Jährige begegnet gerne Menschen, nimmt sich Zeit für sie und fördert vor allem gerne junge Menschen.

Steffen Kaupp ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von 16, 19 und 22 Jahren. Er stammt aus dem Kreis Ludwigsburg, studierte Theologie in Tübingen, Berlin und Frankfurt am Main. Zehn Jahre lang arbeitete Kaupp als Gemeindepfarrer in Schorndorf. Als Jugendpfarrer war der 53-Jährige die vergangenen acht Jahre auf einer Projektstelle, die an das Evangelische Jugendwerk Württemberg angegliedert ist, in ganz Baden-Württemberg unterwegs.

Dann fiel die Entscheidung für den beruflichen Neuanfang. Zum 1. Oktober tritt er offiziell die 50-Prozent-Stelle als Choy-Jugendpfarrer an. Er wird weiterhin mit der Familie im Remstal leben. "Ich werde drei Mal die Woche herpendeln", sagt der Theologe.

Musik zweites Standbein

Kaupps zweites Standbein ist die Musik. Mit seiner Band "Waschbrett" macht er Bluesrock im Stil von Wolle Kriwanek, der als Sänger von Blues- und Rockmusik mit schwäbischen Texten bekannt wurde. "Ich bin sehr gespannt auf diesen neuen Lebensabschnitt", sagt der Jugendpfarrer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Aufgeschlossene Kollegen

Alternative Gottesdienstformen waren bereits ein Arbeitsschwerpunkt Kaupps auf der genannten Sonderpfarrstelle. In Althengstett soll der Fokus künftig verstärkt auf junge Erwachsene gelegt werden. Die sogenannten "Base"-Gottesdienste sollen einmal pro Monat im Blick auf 13- bis 17-jährige Teenager gefeiert werden. Neu ist, dass er nicht nur in Althengstett, sondern auch in den anderen Gäugemeinden stattfinden wird und zwar morgens. Seine Kollegen in den Nachbargemeinden hätten sich dafür sehr offen gezeigt. Auch an einer guten Kooperation mit dem Althengstetter Schulzentrum ist den beiden Neulingen gelegen.

Es gehe jetzt darum, Neuland zu erkunden, so Kaupp. "Das braucht auch Pioniergeist", betont er und außerdem das Verständnis für Neues von Seiten der etablierten, eher konservativen Kirche. Verständnis und eine größere Wertschätzungskultur für neue, experimentelle Wege seien gefragt.

Kaupp und Brack freuen sich darauf, Jugendliche sowie junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten sowie unterstützen. Beide betonen: "Das ist nicht unsere Jugendkirche, sondern vor allem die Impulse der Jugendlichen sind wichtig".