Der Vorsitzende des Preisgerichts, Andreas Theilig, erläuterte den Zuschauern die prämierten Entwürfe. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Auf großes Interesse stieß die Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses für die geplante

Auf großes Interesse stieß die Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses für die geplante Kindertageseinrichtung mit Familienzentrum in der Althengstetter Poststraße.

Die prämierten Entwürfe sind von Montag, 18. März, bis Freitag, 29. März, im Althengstetter Rathaus zu den dortigen Öffnungszeiten ausgestellt.

Althengstett. Die fünfgruppige Einrichtung wird dringend benötigt, da es mehr Neuanmeldungen als Plätze in den bestehenden Krippen- und Kindergartengruppen gibt. Im Musiksaal der Realschule waren für das Publikum die 15 eingereichten Wettbewerbsarbeiten mit Plänen und Modellen ausgestellt. Der nichtoffene Planungswettbewerb wurde betreut von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) GmbH, Stuttgart. Unter Vorsitz von Andreas Theilig, Freier Architekt aus Ostfildern, bewertete das Preisgericht aus Fachpreisrichtern, Mitarbeitern der Verwaltung, Bürgermeister und Gemeinderäten in einer nichtöffentlichen Sitzung am 14. März die Arbeiten und ermittelte die Siegerentwürfe. Das Preisgericht vergab zwei zweite Preise und zwei Anerkennungen. Die Preissumme des Wettbewerbs in Höhe von 35 500 Euro wurde zu je 10 150 Euro auf die zweiten Preise und zu je 7600 Euro auf die Anerkennungen verteilt.

Beide Entwürfe werden nochmals vorgestellt

Bürgermeister Clemens Götz schilderte die Entwicklung der Kleinkindbetreuung in Althengstett seit den 1960er- Jahren bis zum Beschluss des Gemeinderates für den Neubau Kita Poststraße als Ersatz für den Kindergarten Nordstraße. Mit der Ansiedlung in der Achse Rathaus, Sport- und Schulzentrum über den Mehrgenerationenplatz bis hin zur neuen Ortsmitte "Am Hirschgarten" hole man somit die Kinder vom Ortsrand in die Mitte der Gemeinde.

Gabriele Siegele, die den Wettbewerb von Seiten der KE betreut hat, erläuterte das aufwändige Prozedere des ganzen Verfahrens. Den nächsten Schritt stellen laut Protokoll der Preisgerichtssitzung Bietergespräche mit den Planern der Siegerentwürfe im Gesamtgemeinderat dar. Beide Entwürfe sind entgeltlich zu modifizieren und erneut vorzustellen. Mit der Arbeit, die dann die meisten Punkte bekommt, wird weitergearbeitet.

Andreas Theilig führte in seinen Erläuterungen zunächst die Kriterien für das "herausfordernde und bemerkenswerte Projekt" auf, die die Entwürfe zu berücksichtigen hatten. Die Anerkennungen wurden vergeben für "eine hervorragende Arbeit, die jedoch noch nennenswerte Mängel hat" und deshalb nicht empfohlen werden konnte.

Die mit Preisen bedachten Entwürfe seien bau- und umsetzbare Lösungen, so der Fachmann. Diese in eine endgültige Fassung zu überführen, sei Aufgabe des weiterfolgenden Verfahrens. Beide Entwürfe sind in zweigeschossiger Bauweise geplant, was der geringen Größe des Grundstücks und dem Bedarf an Freiflächen, auch in Synergie zum anschließenden Kindergarten Jahnstraße geschuldet ist, so Theilig.

Lieb + Lieb Architekten BDA aus Freudenstadt haben die Aufgabe mit einem "stringenten, zweigeschossigen Rechteckbau" in Holzbauweise gelöst, den sie ganz an der Südseite des zur Verfügung stehenden Geländes platziert haben. Räumlich gut gelungen ist laut Jury die Erdgeschossebene mit Mehrzweckraum, zum Garten orientierter Essbereich und der Krippenbereich mit geschützter Außenspielfläche. Ebenso ist der kombinierte Zugang zu Kita und dem im Erdgeschoss gelegenen Familienzentrum gut gelöst. Im Obergeschoss werden die Gruppenräume und Schlafräume durch eine "Dorfstraße" erschlossen.

"löhle neubauer architekten" BDA aus Augsburg bringen mit der besonderen Gesamtform des Baukörpers viele Belange zur Deckung. Hier liegt das unabhängig nutzbare Familienzentrum ebenfalls im Erdgeschoss wie auch alle Funktionsräume und die Krippe. Wie im Erdgeschoss bieten sich im eigentlichen Kindergarten im Obergeschoss interessante Raumfolgen und neben dem Treppenhaus auch über eine markante Rutsche der Außenbezug in den Garten. Der Entwurf wirft laut Preisgericht noch Fragen unter anderem bezüglich Umfang und Gebäudehöhe sowie Skalierung in Bezug zur Nachbarschaft auf.

Beide Entwürfe enthalten den geforderten Bezug samt Weg zum bestehenden Kindergarten Jahnstraße, bezogen auf gemeinsame Nutzung zum Beispiel der Außenflächen oder der Essbereiche.