Angeregte Gespräche entstanden beim Betrachter der Fotoserie von Kurt Habart.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Neu geschaffener Anbau erstmals für Besucher zugänglich

Althengstett-Neuhengstett. Neulich bot sich für Besucher die Möglichkeit, den Neubau am Neuhengstetter Waldensermuseum in Augenschein zu nehmen. "Sehr viele Neuhengstetter und auch Freunde des Waldensermuseums und des Heimatgeschichtsvereins Neuhengstett (HGV) aus den umliegenden Ortschaften haben uns in den vergangenen Wochen immer wieder angesprochen, wann man denn endlich mal in den Neubau reinschauen kann", erzählte Sebastian Oppelt, der Vorsitzende des HGV.

Auf der Freifläche zwischen dem alten Waldenserhaus mit den bisherigen Museumsräumen (diese sind bis auf Weiteres coronabedingt geschlossen) und dem schlichten, aber ansprechenden Neubau mit großer Glasfront sowie teilweiser Wandverkleidung mit Stein aus den Waldensertälern hatte Oppelt die Aufgabe inne, die Besucher zu registrieren. Er musste darauf achten, dass sich nicht zu viele Besucher gleichzeitig im großzügigen neuen Ausstellungsraum aufhalten. "Über die Öffnungszeit heute Nachmittag kamen über 70 interessierte Besucher", konnte er jedoch konstatieren, worüber er sich mit seinem Team selbstredend sehr freute.

In dem raumhohen, einer kleinen, ganz in Weiß gehaltenen Halle ähnlichen Raum zeigt der ehemalige Realschullehrer in Althengstett seine großformatige Fotogalerie "Spurensuche in den Tälern des Piemonts – Heimat der Neuhengstetter Waldenser". Da auch einige der Besucher diese Täler von eigenen Reisen dorthin kennen, tauschte man in lebendigen Unterhaltungen seine Erlebnisse aus.

Das Team des HGV beantwortete ausführlich alle Fragen, die die Besucher zur weiteren Fertigstellung des Neubaus hatten. Das betrifft zum Beispiel die Außenanlage und einen Zugang zum neu zu gestaltenden Alten Friedhof nebenan. Ein großer Bildschirm an der Stirnseite und eine mögliche großzügige Bestuhlung wird die einmalige Multimedia-Show über die Geschichte der Glaubensflüchtlinge künftig in ein angemessenes Licht stellen und den Besuchern ein entsprechendes Erlebnis bieten. Einige Exponate aus dem weiter bestehenden "alten" Waldensermuseum hatten auch den Weg in die Ausstellung gefunden und gaben dem Tag der offenen Tür zusammen mit leuchtenden Rosensträußen aus dem Alten Friedhof einen schmucken Rahmen.

Vorträge im Museum

Der Neubau bietet dem HGV mit seinen rührigen Mitgliedern neue Möglichkeiten, wechselnde thematische Ausstellungen zur mehr als 300 Jahre alten, Waldenser-geprägten Geschichte des Ortes zu präsentieren. Weiter sind künftig Vorträge im Museum möglich, auch Veranstaltungen mit musikalischer Begleitung oder eine Art Museums-Café zu den monatlichen Öffnungszeiten des Museums in den Sommermonaten. Die hoffentlich im kommenden Jahr ab April wieder möglich sein werden, wie sich der Verein sehr wünscht. Mussten doch mehrere Besucher enttäuscht werden, die sich im alten Waldenser-Häusle umschauen wollten.