Eltern müssen für die Betreuung ihrer Sprösslinge in den Hengstetter Kindertagesstätten
Eltern müssen für die Betreuung ihrer Sprösslinge in den Hengstetter Kindertagesstätten ab 1. Januar tiefer in die Tasche greifen. Der Gemeinderat hat beschlossen, die Gebühren für Kindergarten, Ganztageskindergarten und Kleinkindbetreuung anzuheben.
Elternbeiträge Kindergarten (drei Jahre bis Schuleintritt, Monatsbeiträge zwölf Mal pro Jahr): mit einem Kind 110 Euro (bislang 99/Empfehlung Verbände: 149), mit zwei Kindern künftig 83 Euro (75/115), mit drei Kindern 55 Euro (50/76), mit vier Kindern 19 Euro (17/25)
Elternbeiträge Ganztageskindergarten (Monatsbeiträge zwölf Mal pro Jahr): für ein Kind aktuell 163 Euro für einen Tag/213 Euro für zwei Tage/250 Euro ab drei Tage – neu: 179/234/275; zwei Kinder bislang 138/188/235 – neu: 152/207/255; drei Kinder und mehr 112/162/215 –neu: 123/178/235
Kleinkindbetreuung
Der Beitrag wird um zehn Prozent angehoben. Die Landesempfehlungen sehen einen Höchstsatz bei einem Kind von 352 Euro pro Monat vor. Der Höchstsatz bei der Gemeinde Althengstett beträgt derzeit 340 Euro ab einem Einkommen von 60 000 Euro pro Jahr und einem Kind in der Familie, der Mindestsatz gegenwärtig bei 147 Euro (bis zu 30 000 Euro steuerpflichtiges Einkommen); weitere Informationen: www.althengstett.de.
Althengstett. Traditionell im Herbst befasst sich das Gremium eigentlich mit dem Situationsbericht aus den Althengstetter Kitas zum laufenden Jahr und der daraus resultierenden Bedarfsplanung sowie dem Thema Gebühren. Diesmal stimmten die Räte lediglich über die Elternbeiträge ab. Der ausführliche Bericht zu Personalausstattung, Ausbildungssituation in den Kitas, Belegungszahlen, Sprachförderung und integrativen Maßnahmen folgt in einer der nächsten Sitzungen.
Für die Kindertagesstätten, in denen alle Jungen und Mädchen bis zum Schuleintritt betreut werden, sind im aktuellen Haushalt der Gemeinde Aufwendungen von rund 3,32 Millionen Euro aufgeführt. An Elternbeiträgen kommen 280 000 Euro zusammen. Die Ausgaben der Kommune für die Kita in Neuhengstett und den Waldkindergarten sind im Betrag enthalten. Die Elternbeiträge fließen in diesen beiden Fällen an die Träger, also die Kirchengemeinde und den Waldkindergartenverein. Wegen steigender Gehälter und Allgemeinkosten nimmt der Zuschussbedarf der Gemeinde laut Verwaltung von Jahr zu Jahr zu.
Kommunale und kirchliche Verbände im Land erarbeiten und vereinbaren regelmäßig Empfehlungen für die Elternbeiträge der Kindertagesstätten, denen die meisten Kommunen im Kreis Calw, auch die aus dem Gemeindeverwaltungsverband, also Ostelsheim, Gechingen und Simmozheim, folgen, so die Hengstetter Verwaltung in ihrer Beratungsvorlage. Die Beiträge unterscheiden sich demnach entsprechend der Anzahl der Kinder in der Familie. Entscheidend dabei ist aber nicht die Anzahl der Jungen und Mädchen aus einer Familie, die den Kindergarten besuchen, sondern die Gesamtzahl der Kinder einer Familie.
Letzte Erhöhung liegt fünf Jahre zurück
Ziel ist es, rund 20 Prozent der Betriebsausgaben der Betreuungseinrichtungen durch Elternbeiträge zu decken. Althengstett liegt in diesem Punkt deutlich darunter und zwar bei etwa der Hälfte, also zehn Prozent. Die Verwaltung betont, dass die tatsächlichen Ausgaben für die Kindertagesstätten, bedingt durch Abschreibung und Verzinsung des Anlagekapitals, nochmals deutlich höher liegen als die Betriebskosten.
Die Elternbeiträge wurden zuletzt zum 1. Januar 2011 und zum 1. Januar 2016 erhöht, zwischenzeitliche Erhöhungen durch die sogenannten Gemeinsamen Empfehlungen der genannten Verbände gab es in Althengstett nicht. Beim Beschluss für die Erhöhung zum Januar 2016 war damals angemerkt worden, dass "häufigere kleinere Erhöhungen einer großen Erhöhung nach längerer Zeit vorzuziehen sind". 2018 und das Jahr darauf waren die Elternbeiträge erneut Thema am Ratstisch. Die Mitglieder des Gremiums beschlossen in beiden Jahren, die Beiträge unverändert zu lassen.
Bei der neuerlichen Abstimmung sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Elternbeiträge um circa zehn Prozent zu erhöhen (siehe "Info"). Damit bleibt man unter dem Anteil an den Kostensteigerungen. Durch den Verzicht auf Beiträge in Höhe der Landesempfehlungen werden Eltern, deren Kinder eine Kita in Hengstett besuchen, um circa 70 000 Euro jährlich entlastet.
