Unter nicht gerade einfachen Bedingungen ist beim SVA der Trainingsbetrieb im Fußball wieder angelaufen. Foto: Symbolfotos: © matimix – stock.adobe.com / © volmon – stock.adobe.com

Fußball: Pandemie-Folgen treffen den rund 800 Mitglieder zählenden SV Althengstett hart. Jugendarbeit leidet.

Die Corona-Krise hat den Sportverein (SV) Althengstett hart getroffen. Der Vorstand ist dennoch stolz, was die Abteilungen seit der Wiederaufnahme des Trainings auf die Beine gestellt haben. "Wenn wir so weitermachen, schaffen wir es zusammen, diese außergewöhnliche Situation unbeschadet zu überstehen", sagt der Vorstand Verwaltung, Wolfgang Bauer.

Althengstett. Der Trainings- beziehungsweise der Übungs- und Spielbetrieb im ganzen Sportverein steht laut Bauer zu großen Teilen derzeit noch still. "Der Spielbetrieb für den kompletten Fußballbereich – Aktive und Jugend – wurde zwischenzeitlich abgebrochen. Der Trainingsbetrieb im Fußball läuft langsam unter den schwer umzusetzenden Bedingungen wieder an", äußerte sich der SVA-Vorsitzende gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Die Tennisabteilung habe das Training wieder aufgenommen, und im Breitensport würden die Outdoor-Aktivitäten wieder angeboten. "Alles natürlich unter den Auflagen der Coronaverordnung der Gemeinde. Dies bildet allerdings derzeit nur gut 40 Prozent unseres Leistungsangebots ab."

Die Corona-Krise treffe den Althengstetter Verein schwer. Bauer dazu: "Durch das lange Ruhen der Aktivitäten gehen uns Erlöse aus Verpachtung, Veranstaltungen, Spielen beziehungsweise Spieltagen im fünfstelligen Bereich verloren, welche auch nicht nachgeholt werden können. Ganz schwer trifft uns die Absage der beiden Jugendhallenturniere unserer JSG Hengstett, die im März 2020 geplant waren."

Den Einzug des Mitgliedsbeitrags habe man um zwei Monate von April auf Juni verschoben: "Wir wurden von mehreren Mitgliedern informiert, dass es in der derzeitigen Situation mit Kurzarbeit finanziell schwierig für sie ist."

Bauer geht davon aus, dass die Jugendarbeit "sicher leiden wird". Um jede Woche, die vergehe, ohne dass man den Kindern und Jugendlichen Kurse, Training oder eine Übungseinheit anbieten könne, werde es schwieriger, eine Planung für eine neue Spielrunde oder neue Kursangebote nach den Sommerferien zu machen. "Es ist nicht absehbar, wie viele Kinder und Jugendliche nach der Pandemie wiederkommen werden", so der Vorstand Verwaltung. Eine wirkliche Einschätzung und/oder Beurteilung könne man erst dann abgeben, wenn der Trainings-, Übungs- und Kursbetrieb wieder anlaufe.

Eine schrittweise Wiederaufnahme des Sportbetriebs werde für den SVA sehr schwierig, denn: "Unsere Gruppengrößen umfassen zehn bis 30 Personen. Hier kleine Gruppen zu bilden, wird unsere Übungsleiter- und Trainerkapazitäten übersteigen. Und wie soll eine Teilung erfolgen? Wer soll festlegen, wer darf, und wer nicht?", fragt sich Bauer. Für den Amateurbereich und den Breitensport sehe man eine schrittweise Wiederaufnahme als nicht sinnvoll an, "werden diese jetzt aber dennoch angehen, um unseren Kindern und Jugendlichen endlich wieder Alternativen zur Freizeitgestaltung anbieten zu können".

Im Verein sei eine gewisse Verunsicherung durchaus zu spüren, "obwohl wir uns als SVA keine finanziellen Sorgen machen müssen. Unser Verein steht auf gesunden Füßen". Dennoch sei die Ungewissheit, wie es weiter gehen soll, überall bemerkbar. "Die Reaktionen unserer Mitglieder gehen von Lob über das alternative Angebot der Trainer und Übungsleiter bis zum Unverständnis über die völlige Aussetzung unserer Aktivitäten. Dies aber nur sehr vereinzelt."

"Kündigungen liegen uns auf Grund der Corona-Krise noch keine vor", äußerte sich der Vorsitzende auf Nachfrage. "Unsere Mitglieder stehen zu ihrem Verein und haben auch schon mehrfach Hilfe angeboten." Dafür sei die Vereinsführung sehr dankbar. "Wir sind sehr stolz, was unsere Abteilungen und deren Mitglieder in der kurzen Zeit seit der Wiederaufnahme der Trainingsmöglichkeiten bereits geleistet haben. Dank dieses tollen ehrenamtlichen Einsatzes kann ›Am Köpfle‹ wieder Tennis gespielt werden und es können auch wieder Trainings- und Übungseinheiten im Freien angeboten werden."

Neue Flutlichtanlage spart viel Energie

Allen Grund, stolz zu sein, hat der derzeit 796 Mitglieder zählende Verein wegen der neuen Flutlichtanlage, die vor Kurzem in Betrieb genommen wurde. "Unsere komplette Flutlichtanlage wurde auf LED umgestellt. Der große Vorteil ist natürlich der um bis zu 70 Prozent reduzierte Energieverbrauch der neuen Anlage und dass es keinen Leuchtbirnenwechsel mehr geben wird. Hier werden Kosten gespart und der Umwelt kommt der deutlich niedrigere Energieverbrauch natürlich auch zugute", so Bauer. Die neue Flutlichtanlage lasse sich manuell, schnell und einfach steuern.

Das Licht könne von 30 bis 100 Prozent variabel gesteuert werden. Die Anlage brauche keine "Warmlaufzeit" und biete sofort eine sehr gute und hellere Ausleuchtung der Sportanlage.

Insgesamt hat die neue Anlage laut Bauer rund 36 000 Euro gekostet. Zuschüsse gab es dazu von der Gemeinde Althengstett, dem Württembergischen Landessportbund sowie aus dem Sonderförderprogramm des Landes Baden-Württemberg für LED-Beleuchtung. "Ohne diese Zuschüsse hätten wir diese Umrüstung nicht stemmen können", betont Bauer. Man sei allen Förderern äußerst dankbar für ihre Unterstützung.